Xenotransplantation
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Bei einer Xenotransplantation handelt es sich um die Übertragung von lebens- und funktionstüchtigen Zellen oder Zellverbänden (einschließlich ganzer Organe oder Körperteile) zwischen verschiedenen Spezies.
Hiervon ist die Allotransplantation abzugrenzen, bei der die Übertragung zwischen genetisch verschiedenen Individuen derselben Spezies durchgeführt wird.
Organ-Xenotransplantationen sind beim Menschen noch nicht möglich, da es zu einer Abstoßungsreaktion kommt. Diese Abstoßungsreaktion kann nur verhindert werden, wenn die Reaktionen des Immunsystems stark unterdrückt werden. In diesem Zustand ist der Mensch nicht mehr gegen Erreger (Bakterien, Viren, Pilze) oder gegen Krebs geschützt. Dies ist vergleichbar mit dem Endstadium von Aids oder Zuständen bei Knochenmarktransplantationen.
Da sehr viele Menschen auf sehr wenige Spenderorgane warten, wird auf diesem Gebiet intensiv geforscht. Auch versucht man mit Hilfe von Erkenntnissen aus der Gentechnik in Kombination mit der Technik des Klonens die Organabstoßungen zu vermeiden, indem zum Beispiel Schweine mit genetischem Material des Menschen ergänzt werden. Organe, die von derart veränderten Schweinen in einen Menschen transplantiert werden, sollen vom Immunsystem nicht mehr abgestoßen werden. Diesbezügliche Versuche befinden sich allerdings lediglich in den Anfangsstadien und werden außerdem kontrovers diskutiert.
Mittlerweile wurden weltweit bereits etwa 100 Xenotransplantationen vom Tier zum Menschen durchgeführt. Neben der nötigen starken Immunsuppression ist dabei ein weiteres Problem die mögliche Übertragung von tierischen Viren auf den Menschen (Zoonosen).
Die Xenotransplantation von menschlichem Gewebe, wie beispielsweise Tumorzellen, auf Versuchstiere – insbesondere Nacktmäuse – (sogenannte Xenografts) ist dagegen seit 1972 ein in der präklinischen Forschung etabliertes Verfahren.
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