Wolfgang Menge
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Wolfgang Menge (* 10. April 1924 in Berlin) ist ein deutscher Autor und Journalist.
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[Bearbeiten] Leben
Der Sohn eines Studienrats wuchs in Hamburg auf, machte während des Krieges Abitur und wurde anschließend zum Kriegsdienst einberufen. Menge war 1949 der erste Reporter, der vom Hamburger Abendblatt eingestellt wurde.
In den 1950er Jahren ging Menge als Auslandsreporter nach Ostasien. Er war nach dem Krieg der erste deutsche Reporter in Tokio und der erste deutsche Journalist, der mit der transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau reiste. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland etwa Mitte der 60er begann Menge Drehbücher zu schreiben. Seine Erfolge wurden Teil der Fernsehgeschichte. Diese Tätigkeit setzte er bis heute fort. Weiterhin betätigte er sich ab den 80ern durch Moderation von Fernsehsendungen auch selbst vor der Kamera.
Menge ist verheiratet und hat drei Söhne.
[Bearbeiten] Drehbuchautor
Fast alle Drehbücher der legendären Fernseh-Krimiserie Stahlnetz (1958–1968), in der Jürgen Roland Regie führte, stammten aus seiner Feder. Menges größter Erfolg war die satirische Familienserie Ein Herz und eine Seele (1973–1976) mit Heinz Schubert, der als „Ekel“ Alfred Tetzlaff deutsche Fernsehgeschichte schrieb. (Anm.: Die Serie beruht auf dem BBC-Format Til Death Us Do Part des britischen Drehbuchautors Johnny Speight)
1969 erschien der Film Die Dubrow-Krise, in dem ein DDR-Ort fiktiv der Bundesrepublik Deutschland beitritt. Viele Probleme, die bei der Wiedervereinigung dann tatsächlich auftraten, wurden vorweggenommen.
Im Jahr 1973, lange bevor die Umweltproblematik ein öffentlich brisantes Thema wurde, sorgte sein fiktiver Dokumentar-Thriller Smog für großes Aufsehen.
Mit seinem ebenso gespenstischen wie visionären Fernsehspiel Das Millionenspiel, das eine sensationsgierige Quotenjagd beschreibt, hat Menge die Erfindung des so genannten „Reality TV“ vorausgesehen (Anm.: Das Millionenspiel basiert auf Robert Sheckleys Kurzgeschichte Der Tod spielt mit).
In der Fernsehserie Motzki (1993), mit Jürgen Holtz in der Hauptrolle, kommentierte Menge bissig die deutsche Wiedervereinigung; eine Neuauflage des „Ekel Alfred“-Konzepts, das im Beitrittsgebiet auf Kritik stieß und dem insgesamt ein dem der „Ekel Alfred“-Reihe vergleichbarer Quotenerfolg versagt blieb.
[Bearbeiten] Autor
Aufgrund seiner Vertrautheit mit der chinesischen Küche verfasste er das Kochbuch "Ganz einfach - chinesisch".[1]
[Bearbeiten] Fernsehmoderator
In den 1980er Jahren war Menge einer der Moderatoren der Talkshow III nach Neun (Radio Bremen) und er moderierte auch die Talkshow Leute im Berliner Café Kranzler. Legendär ist der Auftritt Wolfgang Neuss' aus dem Jahre 1983, als der dem damaligen Regierenden Bürgermeister Berlins Richard von Weizsäcker in der Sendung Leute ungeniert über den Mund fuhr und ihn mit dem Kosenamen „Richie“ ansprach.
[Bearbeiten] Filmografie
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[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1971: Primo Italia
- 1972: Bambi
- 1972: Adolf-Grimme-Preis
- 1979: Ernst-Schneider-Preis
- 1987: Pfeifenraucher des Jahres
- 1987: Adolf-Grimme-Preis, Kategorie „Besondere Ehrung“
- 1998: Schillerpreis der Stadt Mannheim
- 1991: Deutscher Fernsehpreis
- 2001: Deutscher Fernsehpreis - Ehrenpreis der Stifter
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Wolfgang Menge: "Ganz einfach - chinesisch", Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1968
[Bearbeiten] Weblinks
- Wolfgang Menge in der Internet Movie Database (englisch)
- http://www.krimilexikon.de/menge.htm
- Interview mit Menge in "Die Welt"
- Wolfgang Menge distanziert sich von «Kelly/Bastian»
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 2. Juli 2007)
Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Wolfgang Menge im Katalog der DNB |
Personendaten | |
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NAME | Menge, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor und Journalist |
GEBURTSDATUM | 10. April 1924 |
GEBURTSORT | Berlin |