Wolfgang Heitmeier

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Wolfgang Heitmeier (* 1950 in München) war von 1988 bis April 2006 Oberbürgermeister der Stadt Bad Reichenhall; durch den Einsturz der städtischen Eislaufhalle im Januar 2006 kam er überregional in die Schlagzeilen.

[Bearbeiten] Leben

Wolfgang Heitmeier studierte Jura und war vor seiner Amtszeit als Oberbürgermeister am Landratsamt Berchtesgadener Land und bei der Regierung von Oberbayern als Verwaltungsjurist tätig. Heitmeier war 1988 der erste FWG Oberbürgermeister der Stadt. Während seiner Amtszeit verlor der Kurort rund eine Million Übernachtungen pro Jahr, was in etwa einer Halbierung gleichkommt. Gleichzeitig verfiel die Infrastruktur, besonders eindrucksvoll am Beispiel der Eislauf- und Schwimmhalle. Mit der Errichtung der Rupertus-Therme (Eröffnung 2005, ca. 32 Millionen Euro Baukosten) erfolgte sehr spät eine Reaktion auf den schleichenden wirtschaftlichen Niedergang. Ebenso wurde das historische Kurmittelhaus nach jahrelangem Leerstand erst 2006 wiedereröffnet. In Heitmeiers Amtszeit wurde dort, unter wirtschaftlich fragwürdigen Bedingungen, mit der Errichtung eines international beachteten Forschungszentrums für Höhendruckkammern begonnen. ^[1] Trotz des enormen öffentlichen Drucks und vielfältiger Kritik an seiner Amtsführung im Zuge der Katastrophe vom 2. Januar 2006 hielt Heitmeier an einer erneuten Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt fest. Am 12. März 2006 verpasste Heitmeier jedoch die erforderliche absolute Mehrheit. Er lag deutlich hinter seinem Herausforderer Herbert Lackner (CSU) ^[2] gegen den er auch in der Stichwahl am 26. März 2006 verlor. Er blieb jedoch weiterhin Kreisrat des Landkreises Berchtesgadener Land und in dieser Funktion Fraktionsvorsitzender der FWG-Fraktion im Kreistag. Wolfgang Heitmeier wurde am 2. März 2008 als Kreisratskandidat der FWG wiedergewählt.

[Bearbeiten] Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall

Wolfgang Heitmeier wurde nach dem Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall aus der Bevölkerung und den überregionalen Medien scharf angegriffen, ^[3] er gehört jedoch nicht zu den städtischen Bediensteten, gegen die die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt.^[4] Erst am 2. März 2007 berichten Zeitungen von der Anzeige eines "Opferjuristen" bei der Traunsteiner Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung gegen Heitmeier, obwohl schon seit Januar 2006 mehrere Strafanzeigen gegen Wolfgang Heitmeier vorlagen. Ein Ermittlungsverfahren wurde jedoch niemals eingeleitet. Am 25. Februar 2008 fiel die mit viel Spannung erwartete Aussage des ehemaligen Bad Reichenhaller Oberbürgermeisters vor dem Landgericht Traunstein in Zusammenhang mit dem seit 28. Januar 2008 laufenden Eishallen-Prozess aus. Verfahrensfehler der Staatsanwaltschaft hatten für einen Prozessabbruch gesorgt. Am 10. April 2008 wurde die Vernehmung von Wolfgang Heitmeier schliesslich nachgeholt. Obwohl in der Zwischenzeit erhebliche Zweifel an der Bad Reichenhaller Stadtverwaltung in Zusammenhang mit der Wartung der Eishalle aufgetaucht waren, bestritt Wolfgang Heitmeier in einer stundenlangen Vernehmung jegliche Mitverantwortung an der Katastrophe.

[5]

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Süddeutsche Zeitung vom 4. Januar 2006: Wolfgang Heitmeier – Rathauschef unter öffentlichem Druck
2. ↑ Süddeutsche Zeitung vom 13. März 2006: „Kein Stoiber-Malus für die CSU“
3. ↑ Süddeutsche Zeitung vom 5. Januar 2006: „Schämen Sie sich, Sie haben diese Menschen auf dem Gewissen“
4. ↑ BR-Online: Bad Reichenhall – ein Jahr danach (abgerufen am 14. Februar 2007)
5. ↑ Nürnberger Zeitung vom 2. März 2007: Hallen-Einsturz: Anzeige gegen Ex-OB

Personendaten
NAME	Heitmeier, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker der FWG
GEBURTSDATUM	1950
GEBURTSORT	München