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Winterpalais (Gotha) – Wikipedia

Winterpalais (Gotha)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zustand im Dezember 2007
Zustand im Dezember 2007

Das Winterpalais in Gotha, Friedrichstraße 2, ist ein überwiegend 1822 erbautes klassizistisches Stadtschloss und ein bedeutendes Kulturdenkmal.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgängerbauten seit 1730

Vorgängerbauten des Winterpalais sind bereits auf einer um 1730 erstellten Stadtansicht von Gotha zu erkennen. Damals befand sich das Grundstück außerhalb der Stadtbefestigung vor dem mit Nr. 25 bezeichneten Siebleber Tor. Um 1790 wohnte dort der Hofmarschall Eberhard S. von Frankenberg (1731- 1797), ein Cousin des bekannteren Staatsministers dreier Herzöge, Sylvius Friedrich Ludwig von Frankenberg (1728-1815).

1798 erwarb Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804) das Wohnhaus vor der Siebleber Barriere von der Witwe des verstorbenen Hofmarschalls von Frankenberg, um es als Gästehaus zu nutzen.

1802 heiratete sein Sohn und Nachfolger August Emil von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772–1822), Karoline Amalie von Hessen-Kassel, nachdem seine erste Frau Luise Charlotte von Mecklenburg-Schwerin 15 Tage nach der am 20. Dezember 1800 erfolgten Geburt ihrer Tochter Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg gestorben war. 1804 starb Herzog Ernst II. am 20. April und sein Sohn August Emil übernahm die Regierung.

Nach der Besetzung Hessen-Kassels durch Napoleon 1806 floh das Kurfürstenpaar ins Exil und wurde von ihrem Schwiegersohn Herzog August zeitweise im Winterpalais untergebracht. 1811 wurde das Winterpalais zu diesem Zwecke wesentlich erweitert, indem das zwischen ihm und dem Hofgärtnerhaus gelegene kleinere Wohnhaus miteinbezogen und rückwärtigen ein Anbau zur Unterbringung der Dienerschaft errichtet wurde.

1813 mußte Napoleon zurück nach Frankreich fliehen und das hessische Kurfürstenpaar kehrte am 21. November nach Kassel zurück. Das Winterpalais wurde nun immer öfter von ihrer Tochter Herzogin Caroline bewohnt. Der Grund hierfür kann in einer wachsenden Entfremdung von ihrem Gatten Herzog August Emil, mit dem die Ehe kinderlos blieb und der ihr durch sein sonderbares Verhalten mancherlei Unannehmlichkeiten bereitet haben soll, gesehen werden. Die Herzogin Karoline hielt es daher offenbar für angebracht, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

1821 schenkte Herzog Emil August seiner Frau Caroline das Winterpalais und das gegenüberliegende Schloss Friedrichsthal als Sommerresidenz nebst dem dazu gehörenden Garten und Grottengelände, dem Orangeriegarten und dem Teeschlösschen.

[Bearbeiten] Erweiterung und Neugestaltung 1822-23, Nutzung als Witwenpalais

1822 starb Herzog Emil August am 17. Mai, sein ihm in der Regierung folgende Bruder Friedrich IV. bestätigte die Geschenke. Bereits einige Wochen später, am 8. August, legte der Bausachverständige Hofbaurat Pörsch dem Oberhofmeister von Scheliha einen "untertähnigen Bericht betreffend: den Anbau an das vormals von der Churfürstin von Hessen, königl. Hoheit bewohnte Haus an der Siebleber Barriere und dessen Einrichtung zum Wohngelass der verwittweten Frau Herzogin Hoheit" vor. Danach wünschte die Herzogin einen Anbau an das Wohnhaus, ein neues Waschhaus, neue Remisen und Stallungen. Erforderlich seien 38 heizbare Zimmer mit Einschluss eines Speisesaals in der Größe wie der in Friedrichsthal befindliche, 25 Kammern und Kabinetts, 1 Remise für 4 Wagen, 1 Stallung für 8 Pferde, 1 Waschhaus, 1 Rollstube, 1 Plättstube und 1 Holzschuppen. Pörsch erklärte, dass sich ein Anbau mit Bedachtnahme auf Geschicklichkeit und mit möglicher Kostenersparnis nur am nördlichen Giebel in der Hauptfront des Hauses fortsetzen lasse". Drei Baupläne unterbreitete Pörsch dem Herzog. In Betracht kam nur Plan III, weil der Kostenanschlag nicht mehr als 8475 Taler erforderte. Am 19. August 1822 genehmigte Herzog Friedrich diesen Plan. Dabei wurden auch einige Wünsche der Herzogin, die Inneneinrichtung betreffend, bewilligt, trotz des Mehraufwandes von einigen tausend Talern.

1823 wurde der Bau weitgehend in der Form, wie er noch heute vorhanden ist, abgeschlossen. Durch die nördliche Verlängerung, die entsprechende Vergrößerung des Zwischenbaus zum Hofgärtnerhaus, den nach Westen abknickenden Seitenflügel mit einer Durchfahrt, den Einbau eines Treppenhauses und die umfassende Neugestaltung der Fassaden im klassizistischen Stil war praktisch ein Neubau entstanden. Lediglich im Keller und Sockel an der Hofseite wurden noch Reste der Vorgängerbauten erhalten. Am 24. November 1823 wandte sich man bereit den Freianlagen zu und die Hofkammer beschloss, dass der auf der Nordseite des Palais liegende, durch den gegenwärtigen Bau wüst gewordene Platz schließlich wieder in Ordnung gebracht werden sollte. Mit diesen Arbeiten sowie der Anlage eines „lebenden Zaunes“ aus 12 Schock junger Linden wurde Obergärtner Eysenbeck beauftragt.

1845 besuchten die englische Königin Viktoria und ihr Mann Prinz Albert Alberts geliebte Stiefgroßmutter Caroline in Gotha. Hierzu schrieb die Privilegierte Gothaische Zeitung: „Der Einzug war ebenso festlich wie rührend, denn jeder Gothaner freute sich herzinnig des Glückes, dessen die hochverehrte edle Fürstin, die verwittwete Herzogin Caroline Amalia theilhaftig werden sollte, die erhabene Gemahlin Ihres heißgeliebten Enkels, des Prinzen Albrecht, in ihre mütterlichen Arme zu schließen.“

1848 starb Caroline am 14. Februar im Winterpalais. Prinz Albert ließ daraufhin durch Ferdinand Rothbart mehrere Aquarelle der Innenräume anfertigen.

[Bearbeiten] Nutzungsgeschichte seit 1848

1849 wurde am 1. Dezember Camillo Freiherr von Seebach (1808 - 1994) als Staatsminister berufen und bezog einige Mansardenzimmer des Winterpalais, die er bis zu seiner Pensionierung 1888 bewohnte. Das Erdgeschoss und erste Obergeschoss wurden in den Folgejahren für das Department I des Herzogliche Staatsministeriums und für das Statistische Bureau umgenutzt.

Auch sein Amtsnachfolger Gisbert von Bonin-Brettin (1841-1913) wohnte bis zu seiner Pensionierung 1891 im Winterpalais. Der nächste Staatsminister Carl Stenge (1843 - 1907) blieb jedoch in seinem eigenen Anwesen in der Gartenstraße 21 wohnen. Weitere Mieter waren 1880–1885 Oberst Malotki und Oberst von Westernhagen, 1887-1888 Königlich-Preußischer Oberstleutnant von Treskow, 1891 Freiherr Reinhard zu Berlin.

1896 bis 1900 betrieben die Schwestern Marie und Martha Seyfarth ein Pensionat im Winterpalais, in dem 1899 bis 1900 auch Architekt Richard Klebzig wohnte. Anschließend wurde das Haus wieder durch einen Minister bezogen, den Rechtsanwalt Otto Hentig (1852 - 1935), der u.a. die noch bestehenden Zwischendecken aus gotisierenden Pappmaché einbauen ließ. Ihm folgte 1905 Hofmarschall Fritz von Rüxleben (1860 - 1923), der allerdings nur im Winter in Gotha wohnte und u. a. die herzoglichen Hoftheater leitete. Er ließ das Haus 1905-1906 gründlich instand setzen.

Nach der Abdankung Herzog Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha und Gründung des Freistaates Gotha wurde das Palais an verschiedene Einrichtungen vermietet: u. a. die Kriegsbeschädigten-Fürsorge, die Kreisbücherei, die Kleinsiedlungsgesellschaft, die Landsiedlungsgesellschaft Sachsen-Weimar-Eisenach und die Handwerkskammer. Hierzu erfolgten 1920-1923 abermals Modernisierungsarbeiten am Gebäude.

1938 wurde es Verlagshaus der Thüringer Gauzeitung - Gothaer Beobachter und beherbergte eine Niederlassung der Wochenzeitung Der Stürmer. Hierzu wurde es abermals abermals umgebaut und saniert: Der Balkon an der Südseite wurde abgebrochen und die Eingangshalle durch Hinzunahme der beiden in südliche Richtung gelegenen Räume vergrößert. Die Fassadenrustika im Erdgeschoss wurde durch einen neuen Glattputz ersetzt und der Eingang in neoklassizistischer Form verändert. Das Dach wurde mit roten Biberschwänzen neu eingedeckt.

1949 wurde das Winterpalais Niederlassung der DDR-Tageszeitung Das Volk, ein Organ der Bezirksleitung der SED im Bezirk Erfurt.

1990 wurde das Winterpalais der Stadt Gotha zugeordnet. Die Zeitung Das Volk wurde durch die Essener Mediengruppe WAZ übernommen und als Thüringer Allgemeine weitergeführt. Nachdem ein Angebot der Thüringer Allgemeinen", auch die Immobilie Winterpalais für ca. 1.500.000 DM zu erwerben, von der Stadt abgelehnt worden war, gab die Zeitung den Standort auf. Danach nutzte der Gothaer Jugendclub das Winterpalais bis 1991 und hinterließ dort entsprechende Spuren. Seitdem steht es leer.

[Bearbeiten] Verfall seit 1990, Abbruchbeschluss und Rettung

2006 fielen im August Teile der Straßenfassade ein. Daraufhin beschloss der Stadtrat von Gotha am 13. September 2006 den Abriss vorzubereiten. Nach energischen Protesten aus dem In- und Ausland teilte am 21. November 2006 der Oberbürgermeister Knut Kreuch dem Stadtrat und der Öffentlichkeit mit, dass das Winterpalais zunächst mit 50.000 EUR gesichert werden soll. Wenig später wurde eine Planung zur Nutzung als Stadtbibliothek in Auftrag gegeben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Dähnert, Vera: Winterpalais: Sein Abriss rückt näher, in: Thüringer Allgemeine Gotha, 13. September 2006
  • Leissling, Wolfgang : Gothaer Winterpalais: Aufbau statt Abriss in: Thüringer Allgemeine, Erfurt, 12. Januar 2007
  • Wenzel, Matthias: Die Geschichte des Winterpalais in der Friedrichstraße 2, in: Thüringer Landeszeitung Gotha, 13. und 20. Juli 2002

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 50° 56' 52" N, 10° 42' 33" O


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