Wilhelm Herrmann

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Wilhelm Herrmann (* 6. Dezember 1846 in Melkow; † 2. Januar 1922 in Marburg an der Lahn) ist ein deutscher evangelischer Theologe.

Wilhelm Herrmann der Jüngere wird an dem 6. Dezember 1846 in Melkow in der Altmark geboren und stirbt an dem 2. Januar 1922 als professor emeritus theologiae in Marburg.

Ab Winter 1866 studiert Herrmann an der Universität in Halle Theologie und wird August Tholucks (1799 - 1877) amanuensis, was soviel wie Schreibgehilfe oder Sekretär bedeutet. Schon früh widmet er sich philosophischen Studien. Maximilian Besser (1844 - 1900), zu jener Zeit als Privatdozent der Theologie an der hallenser Universität tätig und vor Herrmann Tholucks Sekretär, macht ihn auf Albrecht Ritschls (1822 - 1889) Hauptwerk, Die christliche Lehre von der Rechtfertigung und Versöhnung. 1870 - 1874, aufmerksam. Anfang 1875 legt Herrmann seine theologische Lizentiatenprüfung ab und habilitiert sich mit einer Studie über Gregorii Nysseni sententiae de salute adipiscenda. 1875. Den 22. Januar 1875 schreibt er in einem Brief an Ritschl, welchem Schreiben er seine Lizentiatendissertation beilegt, "seitdem ich mit Besser in näherem Verkehre stehe, hat er nicht abgelassen, mich auf Ihre Schriften hinzuweisen als ein Mittel, mich aus dem Bann der Bildung, die ich mir teils in der Übereinstimmung, teils in dem Gegensatze zu Halleschen Anregungen erworben habe, zu befreien. Mich in ihren Schriften einzuleben, ist seitdem die eine wissenschaftliche Aufgabe, die ich mir selber gestellt habe." Besser, "ungewöhnlich regsamen Geistes" und allem Neuen zugetan, schreibt Ferdinand Kattenbusch (1851 - 1935) in seiner Autobiographie (abgedruckt in: Die Religionswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Herausgegeben von Erich Stange. Band 5: Martin Dibelius, Paul Feine, Ferdinand Kattenbusch, Emil Walter Mayer, Willy Staerk, Paul Wernle. Verlag Felix Meiner. Leipzig 1929. 4, 252, 12 Seiten und 6 Abbildungen. S. 85 – 121), sei in Halle der eigentliche Stifter der so genannten Ritschelschen theologischen Schule gewesen. Herrmann wird 1879 als ein ordentlicher Professor mit der Lehrerlaubnis für systematische Theologie an die Universität in Marburg berufen. Dieselbe wird die Stätte seiner Lebensarbeit, welche er trotz mehrfacher Berufungen auf Lehrstühle namhafter Universitäten treu bleibt.

Herrmann ist unter den Schülern Ritschls derjenige, der die Theologie des Meisters an dem selbstständigsten weitergebildet hat. Theologen verschiedenartiger Auffassungsweisen wie Karl Barth (1886 - 1968) und Rudolf Bultmann (1884 - 1976) verdanken ihm entscheidende Anregungen. Neben Barth und Bultmann gehört der als theologischer Lutherforscher bekannte schwedische Bischof Einar Billing (1871 - 1939) zu seinen bedeutenderen Schülern.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Wilhelm Herrmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Wilhelm Herrmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).

Personendaten
NAME	Herrmann, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Theologe und Philosoph
GEBURTSDATUM	6. Dezember 1846
GEBURTSORT	Melkow
STERBEDATUM	2. Januar 1922
STERBEORT	Marburg (Lahn)