Weißer Turm (Nürnberg)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Weiße Turm ist ein Torturm der vorletzten Stadtbefestigung Nürnbergs
[Bearbeiten] Geschichte
Der Turm ist Bestandteil des Inneren Spittlertores (benannt nach dem ehemals benachbarten Elisabethspital) und liegt am Ludwigsplatz in der Lorenzer Altstadt, gegenüber den ehemaligen Deutschordenskirchen St. Jakob und St. Elisabeth. Er beherbergt wie der Laufer Schlagturm eine Schlaguhr, die als Bestandteil eines flächendeckenden Netzes von Schlaguhren die etwas komplizierte Nürnberger Uhr verkündete. Es handelt sich um einen Backstein/Sandsteinquaderbau mit spitzbogiger Tordurchfahrt und Ausweichnischen. Er ist vermutlich um 1250 entstanden. Zusammen mit dem Laufer Schlagturm und dem Schuldturm ist er der letzte erhaltene Turm seiner Epoche in Nürnberg. Der nach dem Übergang der Reichsstadt an Bayern geplante Abriss konnte durch den Widerstand der Nürnberger Bürger verhindert werden. Während er früher in die Stadtmauer eingebaut war, steht er heute frei auf dem Platz.
Sein Name wurde von dem weißen Putz abgeleitet, mit dem das Backsteinmauerwerk in früheren Jahren kaschiert wurde. Im Zuge von Renovierungsarbeiten in der Nachkriegszeit wurde der Putz entfernt und auch die Barbakane wieder instandgesetzt.
Die Tordurchfahrt des Turms beherbergt seit dem Bau der U-Bahn den östlichen Zugang zum U-Bahnhof Weißer Turm. Diesem Ausgang gegenüber befindet sich das Ehekarussell (Brunnenanlage), das einen Luftschacht verbirgt.
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2. verb. Auflage. Nürnberg: Verlag W. Tümmels, 2000, 1247 S., ISBN 3-921590-69-8.
- Kurt Müller, Verhinderte Abrißpläne. Laufer Schlagturm, Männerschuldturm und Weißer Turm sollten im 19. Jahrhundert der Spitzhacke zum Opfer fallen, in: MVGN 78, 1991, S. 175-96
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 49° 27' 1.3" N, 11° 4' 14.4" O