Walter Bruch
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Walter Bruch (* 2. März 1908 in Neustadt an der Weinstraße; † 5. Mai 1990 in Hannover) war ein Pionier des deutschen Fernsehens.
Auf Wunsch seines Vaters besuchte er eine kaufmännische Schule, absolvierte aber dann eine Maschinenschlosserlehre in einer Schuhfabrik.
Ab 1928 studierte er Elektrotechnik am Technikum Mittweida in Sachsen. Danach war er Gasthörer an der Universität in Berlin. Dort zählten Manfred von Ardenne und Dénes von Mihály zu seinen Lehrern.
1935 begann er als Ingenieur bei der Firma Telefunken in Berlin.
Bereits in den 30er Jahren war Walter Bruch an der Entwicklung des Fernsehens beteiligt: 1933 präsentierte er einen "Volksfernsehempfänger" mit einem selbstgebauten Filmabtaster und entwickelte für die Olympischen Spiele 1936 eine spezielle Fernsehkamera, die als sogenannte "Olympiakanone" Geschichte schrieb. Er bediente die Kamera auch selbst. Im Zweiten Weltkrieg entwickelte und betreute er die weltweit erste industrielle Fernsehanlage zur Überwachung der V2 Starts in Peenemünde .
Als Leiter der Entwicklungsabteilung von Telefunken in Hannover entwickelte Bruch 1962 das PAL-Farbfernsehsystem, das 1963 zum Patent angemeldet und 1967 in Deutschland eingeführt wurde.
In einem Interview mit dem Showmaster Hans Rosenthal wurde Bruch einmal gefragt, warum er sein System ausgerechnet „PAL-System“ nannte. Bruch antwortete darauf, dass sicher niemand ein „Bruch-System“ haben wolle.
Damals fand ein harter Konkurrenzkampf zwischen dem französischen SECAM-System und dem deutschen PAL-System statt, der bis in die höchsten wirtschaftlichen und politischen Ebenen reichte. Das PAL-System ist heute das meistverbreitete System in der Welt. Walter Bruch reiste als "Mister PAL" selbst jahrelang in verschiedene Länder, um sein System zu präsentieren. Er war Mitglied der Fernseh- und Kinotechnische Gesellschaft.
Er liegt auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover begraben.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1975 Werner-von-Siemens-Ring
- 1982 Niedersachsenpreis für Wissenschaft
[Bearbeiten] Weblinks
- Ausführlicher Lebenslauf über Walter Bruch, Informationen zur PAL-SECAM-Kontroverse sowie alle Informationen zur Dokumentation inklusive einiger Interview-Ausschnitte von Zeitzeugen
- Literatur von und über Walter Bruch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Bruch, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | Pionier des deutschen Fernsehens |
GEBURTSDATUM | 2. März 1908 |
GEBURTSORT | Neustadt an der Weinstraße |
STERBEDATUM | 5. Mai 1990 |
STERBEORT | Hannover |