Vorhalt (Musik)
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Als Vorhalt wird eine musikalische Figur bezeichnet, bei der ein Ton, der auf schwerer Zählzeit dissonant zu einem oder mehreren anderen Tönen klingt und sich dann schrittweise in eine Konsonanz auflöst. Als dissonante Intervalle gelten dabei:
Als konsonant gelten:
Vorhalte entstammen der polyphon-kontrapunktischen Musik. Einige Wendungen habe sich aber derart „eingebürgert“, dass sie auch in die vorwiegend akkordisch-homophone Musik der Klassik Einzug gefunden haben (Quartvorhalt, Quartsextvorhalt).
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[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Einfache Vorhalte
Beispiel für einen Quart-Vorhalt in C-Dur:
Beispiel für einen Dominantquartsext-Vorhalt in C-Dur als Dominante (Tonika ist F-Dur):
Der Quartsextvorhalt wird insbesondere als Dominantvorhalt regelmäßig verwendet und ist ein fester Bestandteil der klassischen Kadenz. Der Akkord C-F-A ist in diesem Zusammenhang sowohl nach Stufen- als auch Funktionstheorie als C-Dur anzusehen.
In dieser einfachen Form waren Vorhalte in allen Musik-Epochen in Gebrauch (Klassik, Rockmusik, etc.).
In der Zeit des Barock und der Renaissance umspielte man gerne solche Vorhalte (sog. Organistenschwanz) z. B.:
[Bearbeiten] Vorhaltskette
Darüber war es auch im Barock schon üblich, Vorhaltsketten zu bilden: