Vojtěch von Pernstein
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Vojtěch von Pernstein (auch Adalbert von Pernstein, tschechisch Vojtěch z Pernštejna) (* 1490; † 1534) war ein böhmischer Adeliger.
Vojtech erbte von seinem Vater Wilhelm von Pernstein, dem mächtigsten Feudalen Böhmens, dessen Ländereien in Böhmen, während sein Bruder Johann von Pernstein Mähren erhielt. Sein Vater berief ihn auch gegen den Willen der Verwalter der Ländereien 1514 zum Höchsten Hofmeister. Bei der Versammlung der höchsten Beamten 1523 kam er um diesen Posten, obwohl König Ludwig II. hinter ihm stand. Erst unter dem König Ferdinand (1529–1534) nahm er den Posten wieder an.
In der Innenpolitik stand er auf der Seite der Herren und Ritter, die in freundschaftlichem Verhältnis mit den Städten standen. Obwohl er König Ludwig für Verhältnisse, die durch seine Abwesenheit in Böhmen entstanden waren, kritisierte, stand er doch zu ihm und besaß dessen Vertrauen. In politischen Auseinandersetzungen hatte er immer ein hohes Ansehen und großen Einfluss. 1526 kamen Überlegungen auf, ihn auf den böhmischen Thron zu setzen. Vojtech selbst stand aber eher an der Seite der Bayern. Unter König Ferdinand wurde er zum Höchsten Landeshauptmann. 1528 ließ er die gesamte Innenstadt von Neustadt an der Mettau im Renaissancestil umbauen. Pardubitz ließ er von italienischen Meistern sanieren.
Den Böhmischen Brüdern (Anhänger der Hussiten) stand er nicht nahe, eher zog es ihm zu den neuen Gedanken Luthers. 1531 wurde er zum Defensor (Verteidiger der Lehre) gewählt. Er heiratete Margarethe von Postupice und nach ihrem Tod Johanna von Wartenberg. Er starb kinderlos, sein Erbe erhielt sein Bruder Johann.
Personendaten | |
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NAME | Pernstein, Vojtěch von |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Adeliger |
GEBURTSDATUM | 1490 |
STERBEDATUM | 1534 |