Vogelei
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Das Vogelei zählt zu den dotterreichen (polylecithalen) Eiern und entspricht im Aufbau den Eiern der Reptilien und eierlegenden Säugetiere (Kloakentiere). Darum bilden diese drei Klassen gemeinsam die natürliche Verwandtschaftsgruppe der Amniota (zu dieser Gruppe zählen auch die lebendgebärenden Säugetiere, deren Keimblase der Eihaut homolog ist). Ein Merkmal des Eis der Archosauria - Vögel und Krokodile - ist die starre Schale aus Kalk (Calciumcarbonat), während bei den Schuppenkriechtieren, Schildkröten und Kloakentieren die Schale pergamentartig ist.
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[Bearbeiten] Die Entwicklung des Eis
Die Entwicklung sei hier beispielhaft anhand des Hühnereis beschrieben, sie verläuft aber bei anderen Vögeln (abgesehen von den Größen- und Zeitangaben) in vergleichbarer Weise.
Die Entstehung beginnt im Eierstock der Henne (bei weiblichen Vögeln ist der Geschlechtstrakt nur links ausgebildet). Dort befinden sich Tausende von Eizellen, die nach und nach durch Anlagerung von gelbem Dotter zu großen Dotterkugeln heranwachsen. Diese gelangen in den Eileiter (Oviductus, auch Legedarm genannt). Im Eileitertrichter (Infundibulum, ca. 9 cm lang) bildet sich eine lockere Membran um die Dotterhaut, aus der später die Hagelschnüre (Chalazae) hervorgehen. Im Infundibulum kann das Ei durch Spermien eines Hahnes befruchtet werden.
Geschieht dies, bildet sich an der Dotterkugel eine Keimscheibe. Im sich anschließenden, rund 32 cm langen Magnum werden von Drüsen die Vorstufen des Eiklars (Eiweiß, 5, 6) gebildet und an das Ei angelagert. Ein Drehen um die eigene Achse auf den Weg nach draußen sorgt für eine gleichmäßige Anlagerung. In dieser Phase entsteht auch die Hagelschnur (4, 13). Sie hält später den Dotter (Eigelb) in der Mitte der Kalkschale und verhindert bei Erschütterungen so eine Beschädigung durch Schlagen an die Kalkschale. Im sich anschließenden Isthmus erfolgt die Bildung der Schalenhaut (2, 3).
Im hinteren Teil des Eileiters befindet sich der rund 10 cm lange Uterus (Eihälter), in dem die porige Kalkschale (1) aufgebaut wird. Die Farbe braunschaliger Eier wird erst in den letzten 4-5 Stunden der Schalenbildung angelagert. Gelegentlich durchwandert das Ei den Eihälter zu schnell, es entstehen dann schalenlose Eier, die Windeier. Sie werden nur von der Schalenhaut (2, 3) zusammengehalten. In dieser Phase der Eientwicklung entsteht auch die Luftkammer (14). Warum sich diese immer am stumpfen Ende des Eis befindet, ist ein ungeklärtes Rätsel.
Im letzten Abschnitt, der Vagina, wird das Eioberhäutchen (Kutikula) gebildet (15). Es dichtet die porige Kalkschale ab und verhindert das Eindringen von Bakterien. Eier, die nicht sofort verzehrt werden, sollte man nicht waschen, da dabei das Oberhäutchen zerstört wird und Bakterien in das Ei gelangen und sich dort vermehren können. Ein bisschen Kot oder Schmutz auf einem Ei ist viel weniger problematisch, solange die Kutikula intakt ist.
Gelegentlich kommt es vor, dass zwei Dotterkügelchen gleichzeitig aus dem Eierstock in den Eileiter wandern. An beiden lagert sich dann Eiklar an, und es kommt zu einem Ei mit zwei Dottern. Da für zwei Küken nicht genügend Platz im Ei ist, sterben beide im Verlauf der Entwicklung ab. Dies wird auch als Doppeldotter bezeichnet.
[Bearbeiten] Stabilität
Die Schale eines Hühnereis ist zur Sauerstoffversorgung des Kükens luftdurchlässig. Sie ist stabil, um beim Brüten das Gewicht des Huhns aushalten zu können. Die Schale ist aber gleichzeitig sehr dünn, etwa 0,3 bis 0,4 Millimeter, damit die Küken diese von innen aufpicken können.
[Bearbeiten] Brut
- Hauptartikel Brut
Die weitaus meisten Vögel bebrüten ihre Eier selbst; nur wenige (z. B. die Großfußhühner) lassen sie durch Verrottungswärme ausbrüten oder legen sie (wie der Kuckuck) als Brutparasitismus in fremde Nester.
[Bearbeiten] Nachgelege
Ein Vogel legt nach und nach so viele Eier, bis die für die jeweilige Art typische Gelegegröße erreicht ist. Bei Watvögeln wie dem Kiebitz sind dies meist 4 Eier, bei Hühnervögeln ungefähr ein Dutzend. Gehen die Eier verloren, so kann es zu einem, meist kleineren Nachgelege kommen. Das ist jedoch von Art zu Art verschieden. Hühnervögel wie die Wachtel oder das Bankivahuhn (die Wildform des Haushuhns) sind besonders ausdauernd im Nachlegen und können es so auf mehrere hundert Eier im Jahr bringen. Der Mensch macht sich dieses schon seit Urzeiten zu Nutze, indem er das Huhn domestiziert hat und die Eier quasi erntet. Die vorherrschenden Formen der zur Eierproduktion durchgeführten Tierhaltung sind die Legebatterie und die Freilandhaltung.
[Bearbeiten] Verwendung
Das weltweit bei weitem am meisten verwendete Vogelei ist das Hühnerei, welches nicht nur als Zutat der verschiedensten Speisen, sondern auch in der Malerei verwendet wird (z. B. in manchen Temperafarben); Einzelheiten siehe unter Hühnerei. Daneben werden auch Eier von Wachtel, Hausgans und Hausente (letztere vor allem in Ostasien) häufig gegessen, aber auch die Eier wildlebender Vögel werden gesammelt (z. B. in Mitteleuropa früher die des Kiebitzes).
[Bearbeiten] Weblinks
- www.wissenschaft.de: Warum Vogeleier so häufig getüpfelt sind Bei Kalziummangel bauen die Vogelmütter zur Stabilisierung der Schalen einen Farbstoff ein.