VisiCalc
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VisiCalc | |
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Screenshot von VisiCalc auf einem Apple II |
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Basisdaten | |
Entwickler: | VisiCorp |
Aktuelle Version: | VisiCalc Advanced Version (1983) |
Betriebssystem: | Apple DOS/SOS, Atari Heimcomputer, Commodore PET, CP/M, MS-DOS und PC-DOS |
Kategorie: | Tabellenkalkulation |
Lizenz: | Proprietär |
Website: | www.danbricklin.com |
VisiCalc war das erste Tabellenkalkulationsprogramm für Personal-Computer. Es wird als bahnbrechend angesehen für die Entwicklung der PCs vom Hobbyobjekt zu einem Werkzeug im Geschäftsleben.
Das Konzept stammt von Dan Bricklin. Die Software wurde ausgearbeitet gemeinsam mit Bob Frankston und 1979 von der Firma Personal Software (später umbenannt in VisiCorp) für den Apple II auf den Markt gebracht. Das Programm ermöglicht die Nutzung des Apple für flexible, kaufmännische Berechnungen, und zwar erstmals für Nutzer ohne Programmierkenntnisse. Dies trug zur Entscheidung des damaligen Großcomputerherstellers IBM bei, einen eigenen Personal-Computer zu entwickeln. Dem im Assembler des 6502-Prozessors programmierten Programm reichten die 32 kByte Hauptspeicher des Apple II aus. In der Folge wurde VisiCalc auch für Apple III, für Atari-Computer, den Commodore PET, den TRS-80 und schließlich die Intel-8086-Prozessoren, und damit den IBM PC, adaptiert. Auf eine Patentanmeldung verzichteten die Entwickler des Programms jedoch, da ihnen im Vergleich zu den Chancen, ein Patent zu erhalten, die Kosten zu hoch erschienen. Dies hängt damit zusammen, dass in den späten 1970er Jahren noch recht hohe Anforderungen an eine Patenterteilung für Erfindungen, die durch Software realisiert werden, bestanden (siehe auch Softwarepatente).
Die Legende sagt, dass Bricklin, ein MBA-Student an der Harvard Business School, seinen Professor bei einer umfangreichen Berechnung an der Tafel beobachtete, wobei ihm auffiel, dass jedesmal, wenn ein Parameter zu verändern war, eine ganze Reihe von tabellarischen Zwischenergebnissen auszuwischen und neu zu berechnen war. Bricklin hatte die Idee, dass der Prozess auf einem Computer implementiert werden könnte, wobei die Parameter, Zwischenergebnisse und Ergebnisse tabellarisch angezeigt und die den Ergebnissen zugrundeliegenden Formeln in die Tabellenfelder eingegeben würden.
Die weitere Entwicklung von VisiCalc führte zu den Programmen SuperCalc, Microsoft Multiplan, Borlands Quattro Pro, Lotus 1-2-3, Microsoft Excel, AppleWorks, Gnumeric und OpenOffice.org Calc.
[Bearbeiten] Weblinks
- Dan Bricklins Webseite zu VisiCalc (engl.)
- Implementing VisiCalc (engl.) Webseite von Bob Frankston
- 2008: Spiegel Online – 30 Jahre Visicalc: Excel-Urahnen haben sich verrechnet
- 2004: Three Minutes: Godfathers of the Spreadsheet (engl.) PC World Interview mit den Erfindern von VisiCalc