Vielteilchentheorie
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Vielteilchentheorie ist die quantenmechanische Beschreibung miteinander wechselwirkender Mikroteilchen und deren kollektiven Verhaltens. Ein solches System unterscheidet sich in seinen physikalischen Eigenschaften wesentlich von einem isolierten (freien) Teilchen. Das grundlegende Problem besteht dabei nicht in der Anzahl beteiligter Teilchen, sondern in der Berücksichtigung ihrer Wechselwirkung. Die Vielteilchentheorie berücksichtigt dabei im Gegensatz zum Mehrkörperproblem der klassischen Mechanik auch Quanteneffekte.
Eine mögliche physikalische Beschreibung geschieht durch
- kanonische Transformationen wie bei der Reduktion des Keplerproblems auf ein effektives Einkörperproblem,
- elementare Anregungen oder Quasiteilchen,
- Methoden der Quantenfeldtheorie wie der so genannten Zweiten Quantisierung, der Greenschen Funktionen und der störungstheoretischen Beschreibung mit Hilfe von Feynman-Diagrammen.
Die Vielteilchentheorie ist entscheidend in der theoretischen Festkörperphysik und Grundlage der Beschreibung von Phänomenen wie zum Beispiel der Supraleitung.
[Bearbeiten] Literatur
- Eberhard K. U. Gross, Erich Runge: Vielteilchentheorie, 2. Auflage, Teubner Stuttgart; ISBN 3519030861
- Fetter, Walecka Quantum theory of many particle systems, New York, McGraw Hill 1971
- Wolfgang Nolting: Grundkurs Theoretische Physik 7, 6. Auflage, Springer Lehrbuch; ISBN 3-540-24117-5