Unternehmen Walpurgisnacht
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Das Unternehmen Walpurgisnacht war ein Evakuierungsunternehmen der deutschen Kriegsmarine gegen Ende des Zweiten Weltkrieges.
[Bearbeiten] Ablauf
Anfang 1945 war die deutsche Ostfront mehr oder weniger zusammengebrochen. Millionen Menschen flohen aus Ostpreußen nach Westen, hauptsächlich zunächst nach Danzig und Gotenhafen.
Während der sowjetischen März-Offensive stieß die Rote Armee im weiten Bogen durch Pommern hindurch, an vielen Stellen bis zur Küste, so dass sich dort Kessel bildeten, die an das Meer angelehnt waren und evakuiert werden mussten.
Am 23. März brach die Rote Armee zwischen Danzig und Gotenhafen ans Meer durch, Gotenhafen fiel am 28. März. Nördlich davon, auf der Oxhöfer Kämpe, einem Höhengelände direkt an der Küste, kämpften noch die Reste des deutschen VII. Panzerkorps. Hier hielten sich zu diesem Zeitpunkt auch Tausende Flüchtlinge auf.
Trotz gegenteiliger Order aus dem Führerbunker gibt der Oberbefehlshaber der 2. Armee, General von Saucken schließlich den Befehl für das „Unternehmen Walpurgisnacht“. Durchgeführt wurde dieses Evakuierungsunternehmen von der 9. Sicherungsdivision unter Fregattenkapitän von Blanc.
25 Fischkutter, 25 Marinefährprähme, fünf schwere Artillerieträger und fünf weitere Schiffe transportierten in den Nachtstunden vom 4. zum 5. April rund 30.000 Flüchtlinge und 10.000 Verwundete und Soldaten sowie die Reste des VII. Panzerkorps auf die langgestreckte, bewaldete Halbinsel Hel vor der Danziger Bucht.
Dem Divisionsführer von Blanc wurde für die Durchführung dieser Aktion am 6. Mai 1945 das Eichenlaub verliehen.
[Bearbeiten] Quellen
- Heinz Schön "Flucht über die Ostsee 1944/45 im Bild"
- Deutsches Marinearchiv