Umerziehung durch Arbeit
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Umerziehung durch Arbeit (chinesisch laodong jiaoyang, 劳动教养, Abkürzung Laojiao, 劳教) ist ein System von Haftanstalten in der Volksrepublik China, das verwendet wird, um Menschen für Verbrechen wie Diebstahl, Prostitution, und Illegale Drogen bis zu vier Jahre lang festzuhalten. Die Abschaffung dieses System wurde im März 2007 von der chinesischen Regierung vorgeschlagen, um die Menschenrechtssituation zu verbessern. Es wurde vorgeschlagen, die Zäune, die die Lager umgeben, zu entfernen, sowie die maximale Dauer eines Aufenthalts auf 18 Monate zu begrenzen. Der China Labor Bulletin schätzt, dass über 300.000 Menschen aktuell in Laojiao-Zentren festgehalten werden, (Asiatische Menschenrechtskommission, 2007), wovon nach Angaben des US-Außenministeriums die Hälfte aus praktizierenden Falun Gong-Anhängern besteht. Umerziehung durch Arbeit ist etwas anderes Laogai. Die Umerziehung durch Arbeit findet unter den Ministerien für Öffentliche Sicherheit und Justiz statt. Menschen in diesen Haftanstalten sind einer im Durchschnitt zweijährigen Haftstrafe unterworfen. Dort sind auch Dissidenten untergebracht. Es gibt eine Debatte über Umerziehung durch Arbeit bei chinesischen Rechtswissenschaftlern.
[Bearbeiten] Geschichte
Seit der Kampagne gegen Konterrevolutionäre 1955 sind mehr als 3,5 Millionen Menschen der Umerziehung durch Arbeit ausgesetzt gewesen. Bis 1957 gab es keine formelle Entscheidung über Umerziehung durch Arbeit auf nationaler Ebene. Von 1993 bis 1995 nahm die Zahl der dort Festgehaltenen um über 50 % zu. Ende der 1990er Jahre wurden etwa 200.000 Menschen pro Jahr in solchen Haftanstalten festgehalten.