Tupamaros
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Die Tupamaros, vollständige Bezeichnung Movimiento de Liberación Nacional - Tupamaros (MLN-T, Nationale Befreiungsbewegung - Tupamaros) waren eine Guerillabewegung Uruguays, die sich aus gewerkschaftlichen Elementen formte, von 1963 bis in die 1970er Jahre im illegalen Untergrund tätig waren und seit 1985 als politische Partei agiert.
Der Name leitet sich von dem peruanischen Rebellenführer Túpac Amaru II. (1738-1781) ab. Auch das uruguayische Volksheer, das bis 1811 gegen die Kolonialmacht Spanien kämpfte, nannte sich "Tupamaros".
1972 wurden viele Mitglieder, unter anderem der Anführer Raúl Sendic, gefasst und bis zum Ende der Militärdiktatur 1985 inhaftiert. Überlebende führende Mitglieder beschlossen damals, sich an den demokratischen Wahlen zu beteiligen. Sie gründeten die Bewegung für Volksbeteiligung (Movimiento de Participación Popular), die inzwischen zur stärksten Fraktion des linken Parteienbündnisses Frente Amplio geworden ist. Im Oktober 2004 gewann das Parteienbündnis die Wahlen und stellt seitdem die Regierung. Einer der ehemals führenden Mitglieder der Tupamaros, José Mujica, ist Landwirtschaftsminister.
Ihr Konzept der Stadtguerilla begann mit respektloser Öffentlichkeitsarbeit und war anfangs gewaltlos. Seit 1970 radikalisierten sie sich jedoch mit der Entführungen und Ermordung hochgestellter Persönlichkeiten sowie Anschlägen in den Großstädten. Dadurch verloren sie ihren Rückhalt in der Bevölkerung, was sich in der Wahlniederlage der Linken 1971 zeigte. Die Tupamaros wurden in Europa vielfach nachgeahmt -- zuerst ab 1969 von den Tupamaros West-Berlin und dann von den italienischen Roten Brigaden, der deutschen RAF (Rote Armee Fraktion) und der Bewegung 2. Juni.
[Bearbeiten] Film
- „Der unsichtbare Aufstand“ (orig. „État de Siège“) von Constantin Costa-Gavras, 1972