Travunien
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Travunien ist ein historisches Gebiet etwa im Süden der Herzegowina und Dalmatiens. Das Zentrum ist die heutige Stadt Trebinje.
Zur Zeit des römischen Reiches lebte im Umland von Trebinje der illyrische Stamm der „Derbani“. Nach den Derbani wurde wahrscheinlich auch die ganze Gegend Tervunia genannt. Im 10. Jahrhundert beschreibt der byzantinische Kaiser und Historiker Konstantin VII. in seiner De Administrando Imperio auch das Gebiet der heutigen Herzegowina. Im Osten der Herzegowina nennt er das Herzogtum „Travunien“, dass auch Teile des heutigen nördlichen Montenegro umfasste, und als Hauptstadt Tervunia, das heutige Trebinje.
Das Herzogtum Travunien gehörte seit dem 9. Jahrhundert zu Serbien. Bedeutende serbische Herrscherdynastien stammten aus Travunien, so die Vojisavljević, Begründer der ersten serbischen Königreiches, oder die Mrnjavčević, Mitregenten des letzten serbischen Zaren Stefan Uroš V.
Mit dem Zerfall des serbischen Reiches etablierte sich in Travunien Fürst Nikola Altomanović, der die serbische Zarenkrone für sich beanspruchte. Nikola Altomanović eroberte weite Gebiete im westlichen Zentralserbien, bevor er 1373 durch ein gemeinsames Vorgehen des bosnischen Fürsten und späteren Königs Tvrtko I. und dem serbischen Fürsten Lazar besiegt und sein Territorium zwischen den Siegern aufgeteilt wurde.
Travunien mitsamt der Stadt Trebinje fiel an Bosnien. Im 15. Jahrhundert herrschten bis zur Eroberung durch die Osmanen der Woiwode Stjepan Vukčić Kosača und seine Nachkommen in der heutigen Herzegowina und nördlichem Montenegro. Stjepan Vukčić Kosača gründete seine Hauptstadt in Mostar, doch blieb Trebinje trotzdem ein wichtiger Posten an der Handelstrecke von Dubrovnik in das Landesinnere von Bosnien und Serbien. Aus dieser Zeit stammte auch das orthodoxe Kloster Tvrdoš, welches zum Sitz des serbisch-orthodoxen Bischofs für die Herzegowina wurde.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Geschichte Bosnien-Herzegowinas
- Zahumlje
- Raszien
- Dalmatien
- Paganien
- Duklja/Duklien/Dioklitien/Dioclea (siehe Geschichte Montenegros)