Tonigkeit
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Tonigkeit beschreibt die starke Verwandtschafts- oder Gleichempfindung von Tönen im Oktavabstand. Verbildlicht kann man sich dies als Spirale vorstellen, bei der die Töne der Tonleiter im Kreis angeordnet sind, wobei bestimmte „Stifte“ die oktavierten, gleichnamigen Töne miteinander verbinden (der C-„Stift“ etwa verbindet alle c' auf der Spirale).
Die Tonigkeitsempfindung lässt sich psychoakustisch durch die starke Konsonanzwirkung des Oktav-Intervalls begründen, ist jedoch eine kulturell definite, über die phänomenologische Empfindbarkeit hinausgehende Erscheinung, die im Speziellen orientalischen (persischen, arabischen und türkischen) Tonleitern nicht zugeschrieben wird, wenngleich auch diese die exakte Oktave erreichen. In orientalischen Tonleitern werden Töne im Oktavabstand als selbständige Stufen behandelt, sie sind nicht tonisch und tragen dementsprechend auch unterschiedliche Namen. Auch beim in Mitteleuropa um das Jahr 1000 verwendeten Tonsystem wiederholte sich die charakteristische Folge von Intervallen nicht nach einer Oktave sondern nach einer Quinte.
[Bearbeiten] Literatur
- Habib Hassan Touma: Die Musik der Araber, Florian Noetzel Verlag (1989)