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Tlingit (Volk) – Wikipedia

Tlingit (Volk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tlingit
Tlingit

Die Tlingit (auch Thlinget, Tlinkit) sind ein Indianervolk Nordamerikas, das eine Na-Dené-Sprache spricht. Das traditionelle Siedlungsgebiet der ca. 10.000 verbliebenen Tlingit erstreckt sich über die Küstenregionen des südöstlichen Alaska (Vereinigte Staaten) und die kanadische Provinz Britisch-Kolumbien und das Yukon-Territorium.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Frühgeschichte

Totempfahl des Tlingit-Häuptlings Kian auf einer Postkarte
Totempfahl des Tlingit-Häuptlings Kian auf einer Postkarte

Der Rabe spielt in der Mythologie der Tlingit eine wichtige Rolle. Er stahl das Tageslicht von Naas-sháki Yéil oder Naas-sháki Shaan. Dieser Alte Mann besaß drei legendäre Kästen, die die Sterne, den Mond und die Sonne enthielten, die der Rabe entkommen ließ. Diese Schöpfungsmythen sind Gemeineigentum und dürfen, im Gegensatz zu Familiengeschichten, von jedermann erzählt werden. In ihnen spiegelt sich die Erinnerung an weit zurückliegende Wanderungen wider, wobei die meisten die Tlingit auf die Athabasken zurückführen. Doch deuten sie Verbindungen nicht nur ins Hinterland an, sondern auch weit nach Süden.

1996 wurden auf Prince of Wales Island Rückenwirbel, Rippen, Zähne, der Kiefer und ein Beckenknochen gefunden, deren Alter auf 10.300 Jahre datiert wird. Sie gehörten einem Mann in den Zwanzigern, der überwiegend von Seetieren lebte. [1] Die begleitenden Obsidianfunde deuten auf weiträumige Tauschbeziehungen hin, denn Obsidian gibt es in der Region nicht. Genetische Untersuchungen sprechen für eine Verwandtschaft mit den heutigen Tlingit.

[Bearbeiten] Gesellschaft

Die Tlingit waren in zwei Hälften oder Moieties (wohl von dem französischen moitié (Hälfte) abgeleitet) unterteilt und jedes Stammesmitglied wurde entsprechend der Abstammung seiner Mutter zugeordnet - die einen dem Raben, die anderen dem Wolf (gelegentlich auch Adler genannt). Innerhalb dieser Hälften durfte nicht geheiratet werden. Die Kinder blieben bei der "Hälfte" der Mutter.

Moieties wiederum gliederte man in Klans (die Rabenhälfte bestand aus 27 Clans), deren Angehörige ihre Verwandtschaft auf einen gemeinsamen Ahnen zurückführten. Die soziale Grundeinheit war jedoch die Lineage, deren Mitglieder in mütterlicher Linie miteinander verwandt waren. Jede Lineage hatte ihren eigenen Häuptling, der aber keine umfassende Autorität besaß. Verschiedene Lineages konnten beispielsweise im Krieg kooperieren, aber es gab keinerlei Verpflichtung dazu.

Sie lebten in großen Gemeinschaftshäusern mit Giebeldach, in denen 50 bis 100 Menschen lebten. Die Hauspfosten waren mit Totem-Symbolen des entsprechenden Clans verziert. Mehrere solcher Häuser bildeten ein Dorf. Möglicherweise um 1800 vereinigten sich aus einer oder mehreren Lineages bestehende Stämme in gemeinsamen Dörfern, doch in neuerer Zeit hat jede Lineage anscheinend ihr eigenes Dorf. Jede Lineage hatte und nutzte eigenes Land und fungierte als zeremonielle Grundeinheit.

Die Lebensgrundlage der Tlingit war die Fischerei, wobei der Lachs mit Harpunen, Netzen und Fallen gefangen wurde. Außerdem jagten sie See- und Landsäugetiere. Holz war der wichtigste Werkstoff für die Herstellung von Häusern, Kanus, Geschirr, von Gebrauchsgegenständen und anderen Objekten. Große dauerhafte Häuser baute man in der Nähe von geeigneten Fischplätzen und sicheren Anlegestellen für Kanus, oft lagen sie vor den Gezeiten geschützt am Ufer einer Bucht. Die Häuser wurden nur im Winter bewohnt, im Sommer ging man zum Jagen und Fischen.

Um beispielsweise den Tod eines Häuptlings zu betrauern, feierten die Tlingit den Potlatch, einen Zyklus von Ritualen, der in der Verteilung von Geschenken gipfelte.

Die beherrschenden Clans waren die Yeil oder Raben, die Gooch oder Wolf und Chaak oder Adler. Die für die zahlreichen Rituale notwendigen Gegenstände gehörten jeweils dem ganzen Clan. Sie wurden vor allem von den Schamanen verwendet, die eine einflussreiche Stellung innehatten. Nach ihnen war jedes Ding und jedes Wesen beseelt, dementsprechend war die Jagd von strengen Ritualen begleitet.

[Bearbeiten] Europäer

Vitus Bering erreichte auf seinen Fahrten Kayak Island, Aleksei Chirikov fuhr bis zum Alexander Archipelago, schreckte jedoch vor den feindlich gesinnten Tlingit zurück und kehrte nach Westen zurück. Die Nachricht von den reichen Pelztierbeständen veranlasste Jäger und Pelzhändler aus Russland, in den äußersten Nordwesten Amerikas zu fahren.

Mit dem Auftauchen dieser Dléit Khaa, der weißen Leute, änderten sich zunächst die Handelsrouten. Den Händlern der Tlingit gelang es, eine Vermittlungsrolle im Handel mit den nach 1741 nach Alaska kommenden russischen Händlern einzunehmen. Sie nutzten dabei weiterhin den Chilkoot Trail zum Yukon River und handelten bis nach British Columbia. 1859 lagerten allein 223 Tlingit - neben mehr als 2.500 anderen Indianern - vor Victoria, um am Handel und Aufbau der Stadt teilzunehmen.[2]

Juan Josef Pérez Hernández wurde vom Vizekönig von Neuspanien Don Antonio María de Bucareli y Ursúa 1774 nach Norden geschickt. Dabei entstanden durch Pater Tomás de la Peña Suria (oder Savaria) die ältesten überlieferten bildlichen Darstellungen. Schon im nächsten Jahr erschien die zweite Bucareli-Expedition. Hierbei spielte Juan Francisco de la Bodega y Quadra die wichtigste Rolle. Er drängte erfolgreich auf Weiterfahrt nach Norden und so erreichte die Expedition Sitka. Die dritte Bucareli-Expedition von 1779 nahm erstmals Handelskontakte mit den Tlingit auf. Nun folgten mehrere Pelzhändler, vor allem aus Großbritannien, dann auch aus den USA. 1791 segelte Alessandro Malaspina bis zum Prince William Sound, doch spielten die Spanier bald keine Rolle mehr.

Erst um 1840, als die ersten Männer der Hudson's Bay Company im Hinterland auftauchten, kam es auch dort zu ersten Kontakten mit Europäern. Binnen weniger Jahrzehnte verschwanden auch hier die Büffelherden - der Tlingit-Name des Ross River (Xao Hini) erinnert daran, denn er bedeutet Büffelfluss. 1852 griffen die Chilkat Tlingit Fort Selkirk am Yukon River an und brannten es nieder. 1867 kauften die USA Alaska, wo jahrzehntelang Kriegsrecht herrschte.

Aufgrund eines kulturellen Missverständnisses, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, ließ Commander Merriman aus Sitka den Ort Angoon (an der Südwestküste von Admiralty Island am Kootznahoo Inlet gelegen) 1882 beschießen und niederbrennen.[3]

1897 entdeckten die Tlingit Skookum Jim und Tagish Charlie mit ihrem weißen Schwager George Carmack Gold am Klondike, einem Seitenbach des Yukon. Zehntausende sammelten sich in Seattle und Tacoma, fuhren mit Schiffen nordwärts und schleppten sich und ihre Ausrüstung (rund eine Tonne, weil sie sich mit Nahrungsmitteln eindecken mussten) auf dem Chilkoot Trail bis zum Yukon River - anfangs dauerte dies bis zu drei Monate. Der Chilkoot Trail folgt einem Gebirgspfad der Tlingit, die hier zwischen der Küste und dem Inland Handel trieben. Die Stadt Dawson City wuchs bis auf 16.000 Einwohner an, doch nach 1911 halbierte sich die Einwohnerzahl.

1912 gründeten die Tlingit die Alaska Native Brotherhood in Sitka, dann folgte die Alaska Native Sisterhood. ANB und ANS setzen sich heute für den Erhalt der Kultur der Tlingit ein.

Dies ist, wie überall in Amerika, eine schwierige Aufgabe, denn sowohl in Kanada als auch in den USA hat man versucht, die Kultur und die Sprache der Ureinwohner durch Zwangsassimilation auszulöschen. Eine besonders unrühmliche Rolle spielten dabei die Schulen, die den Kindern den Gebrauch ihrer Sprache bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts verboten.

[Bearbeiten] Sprache und Kultur

Die Sprache der Tlingit wird nur noch von der älteren Generation gesprochen. Es besteht Zweisprachigkeit mit Englisch. Allerdings gerät es bei der Jugend in Mode, wieder die alte Sprache zu sprechen. Die Gesellschaft der Tlingit ist traditionell in matrilinear organisierte Clans strukturiert.

[Bearbeiten] Heutige Situation

Hoonah von der Seeseite
Hoonah von der Seeseite

In den USA sind die Tlingit durch den Central Council of Tlingit and Haida Indian Tribes of Alaska als Volk anerkannt. Ihr traditionelles Gebiet erstreckt sich von der Yakutat Bay bis Cape Fox. Die größte Siedlung der Tlingit ist Hoonah, ein Ort von 739 Einwohnern (2006), von denen über 500 Tlingit sind.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Associated Press meldete am 19. Oktober 2007 die Rückgabe dieser Funde an die Tlingit, genauer an die beiden Gemeinden Craig und Klawock auf der Insel. Der bedeutende Fund wird heute vom Sealaska Heritage Institute verwahrt: [1].
  2. Vgl. Royal BC Museum: [2].
  3. Am 14. September 1982 entshuldigte sich die Navy für den Vorgang (Navy Department Library: Shelling of the Alaskan Native American Village of Angoon, October 1882 (PDF): [3]

[Bearbeiten] Siehe auch

Haida, Liste nordamerikanischer Indianerstämme

[Bearbeiten] Weblinks


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