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Tischtennisweltmeisterschaft 1969 – Wikipedia

Tischtennisweltmeisterschaft 1969

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die 30. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 17. bis zum 27. April 1969 in München (Deutschland) statt. Spielort war die Eissporthalle, die jedoch etwas kritisiert wurde, weil starke Luftzüge die Ballflugbahnen teilweise unberechenbar machten und so die Spiele beeinflussten. Außerdem benachteiligte der hellgraue – fast weiße – Boden die Abwehrspieler enorm, weil diese den weißen Ball wegen des nur geringen Kontrastes erst sehr spät erkennen konnten. Zudem fehlte eine Heizung, was sich wegen der kalten Apriltage negativ auswirkte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Teilnehmer

Es nahmen 48 Herren- und 37 Damenmannschaften[1] aus 55 Nationen teil. In den Einzelwettbewerben traten 227 Herren und 145 Damen an. Die DDR stellte nur eine Damenmannschaft, aber keine Herrenmannschaft. China blieb erneut fern, Nordkorea zog seine bereits gemeldeten Sportler zurück.

In den Mannschaftsspielen der Damen und im Damendoppel erregte die Russin Soja Rudnova Aufsehen. Wie die Asiatinnen im Penholdergriff spielend überzeugte sie durch aggressives Offensiv-Tischtennis. Mannschafts- und Doppeltitel (mit Swetlana Fedorowa-Grinberg) waren der Lohn für eine starke Leistung.

Das schwedische Herrendoppel Hans Alser/Kjell Johansson verteidigte seinen 1967 errungenen Titel eindrucksvoll.

[Bearbeiten] Abschneiden der Deutschen

[Bearbeiten] Herrenmannschaft

Deutschland war sehr erfolgreich. Die Herrenmannschaft gewann jeweils 5:0 gegen Indonesien, Ghana, Vereinigte Arabische Republik und Frankreich, danach 5:3 gegen Südkorea, 5:4 gegen Schweden, 5:0 gegen Irland sowie 5:3 gegen die CSSR.

Im Finale verlor sie 5:3 gegen Japan und wurde somit Zweiter. In einem mitreißendem Spiel siegte der Osnabrücker Bernt Jansen gegen den amtierenden Einzelweltmeister Nobuhiko Hasegawa. Eberhard Schöler steuerte zwei weitere Punkte durch Siege gegen Shigeo Itoh und Nobuhiko Hasegawa bei – verlor aber gegen den dritten Japaner Mitsuru Kohno. Wilfried Lieck blieb in diesem spannenden Finale trotz guter Leistung ohne einen Punktgewinn.

[Bearbeiten] Damenmannschaft

Die Damenmannschaft gewann jeweils 3:0 gegen die Schweiz, Irland, Ungarn, Schweden, DDR und Südkorea und verlor jeweils 0:3 gegen Japan und Rumänien. Dies reichte für Platz 5.

[Bearbeiten] Herreneinzel

Insgesamt 16 Herren waren für Deutschland gemeldet.

Wilfried Lieck schied in der Runde der letzten 32 (gegen Nobuhiko Hasegawa) aus ebenso wie Klaus Solka (gegen Chung Cha Hyun, Südkorea) und Friedrich Haase (gegen Sugeng Utomo Soewindo, Indonesien).

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Bernt Jansen (gegen Zlatko Čordaš), Martin Ness (gegen Dragutin Šurbek) und Conny Freundorfer (gegen Janos Borzsei) aus dem Rennen.

Eberhard Schöler erreichte nach Siegen u.a. gegen Anatoli Amelin (UdSSR), Jaroslav Staněk (CSSR) und Tokio Kasai (Japan) das Endspiel. In einer dramatischen Abwehrschlacht musste er sich vor mehr als 6.000 Zuschauern trotz 2:0 Führung nach Sätzen am Ende gegen den Japaner Shigeo Itoh noch geschlagen geben.

Für sein vorbildliches und faires Verhalten erhielt Schöler den Swaythling Club International-Richard-Bergmann-Preis.

[Bearbeiten] Dameneinzel

Im Achtelfinale schied Rosemarie Seidel gegen Miho Hamada (Japan) aus. Hier gewann Diane Schöler gegen Kasuko Ito (Japan), verlor dann aber im Zeitspiel gegen Maria Alexandru.

Edit Buchholz kam nach einem Sieg über Pauline Piddock (England) unter die letzten Acht, unterlag aber hier der DDR-Spitzenspielerin Gabriele Geißler.

Dem Sieg über Edit Buchholz ließ die Ost-Berliner Abwehrspielerin Gabriele Geißler einen Gewinn über Miho Hamada (Japan) folgen und kam so ins Endspiel, wo sie trotz Gewinn des ersten Satzes gegen die Japanerin Toshiko Kowada letztlich chancenlos war.

[Bearbeiten] Herrendoppel

Am weitesten kamen Jansen/Hans Micheiloff. Im Viertelfinale verloren sie gegen die Japaner Kohno/Itoh.

[Bearbeiten] Damendoppel

Hier war die DDR-Spielerin Petra Stephan zusammen mit Asta Godrajtite (UdSSR) am erfolgreichsten. Im Viertelfinale verloren sie gegen Hwan Hwan Choi / Jung Sook Choi aus Südkorea.

[Bearbeiten] Mixed

Im Mixed erreichte das Ehepaar Eberhard und Diane Schöler das Viertelfinale, wo sie gegen die Japaner Mitsuru Kohno / Saeko Hirota verloren.

[Bearbeiten] Ergebnisse

Folgende Deutsche nahmen nur an den Individualwettbewerben teil:

Deutsche Schiedsrichter: Eugen Bach (Rheinland Pfalz), Willi Heringlehner (Bayern)

Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren 1. Japan (Mitsuru Kohno, Shigeo Itoh, Tetsuo Inoue, Kenji Kasai, Nobuhiko Hasegawa)
2. BRD (Martin Ness, Wilfried Lieck, Eberhard Schöler, Bernt Jansen)
3. Jugoslawien (Istvan Korpa, Anton Stipancic, Dragutin Surbek, Zlatko Cordas, Edvard Vecko)
16. Österreich (Josef Bauregger, Günter Heine, Heinz Schlüter, Franz Thallinger, Rudolf Weinmann)
31. Schweiz (Bernard Chatton, Marcel Grimm, Lehmann, Nicolas Pewny)
Mannschaft Damen 1. UdSSR (Soja Rudnowa, Swetlana Fedorowa-Grinberg, Rita Pogosowa, Laima Amelina-Balaishite)
2. Rumänien (Eleonora Vlaicov-Mihalca, Carmen Crisan, Maria Alexandru-Golopenta)
3. Japan (Saeko Hirota, Sachiko Morisawa, Yasuko Konno, Toshiko Kowada)
5. BRD (Edit Buchholz, Wiebke Hendriksen, Diane Schöler)
7. DDR (Gabriele Geißler, Doris Hovestädt, Petra Stephan)
18. Schweiz (Christiane Andre, Catherine Boppe, Vreni Lehmann, Michele Stirn)
21. Österreich (Helene Jahn, Gabriele Smekal, Waltraude Stummer, Elisabeth Willinger)
Herren Einzel 1. Shigeo Itoh – JPN
2. Eberhard Schöler – FRG
3. Tokio Tasaka – JPN
3. Kenji Kasai – JPN
Damen Einzel 1. Toshiko Kowada – JPN
2. Gabriele Geißler – DDR
3. Maria Alexandru-Golopenta – ROM
3. Miho Hamada – JPN
Herren Doppel 1. Hans Alser/Kjell Johansson – SWE
2. Tokio Tasaka/Nobuhiko Hasegawa – JPN
3. Anatoli Amelin/Stanislaw Gomoskow – URS
3. Shigeo Itoh/Mitsuru Kohno – JPN
Damen Doppel 1. Swetlana Fedorowa-Grinberg/Soja Rudnowa – URS
2. Maria Alexandru-Golopenta/Eleonora Vlaicov-Mihalca – ROM
3. Hwan Hwan Choi/Jung Sook Choi – KOR
3. Ilona Voštová/Jitka Karlikova – TCH
Mixed 1. Nobuhiko Hasegawa/Yasuko Konno – JPN
2. Mitsuru Kohno/Saeko Hirota – JPN
3. Denis Neale/Mary Wright-Shannon – ENG
3. Shigeo Itoh/Toshiko Kowada – JPN

[Bearbeiten] Literatur

  • Winfried Stöckman: In der eisigen Halle heizte Eberhard Schöler allen ein, Zeitschrift DTS, 1988/12 S.8-10

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Zeitschrift DTS 1971/3 S.5


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