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Theodor W. Hänsch – Wikipedia

Theodor W. Hänsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hänsch im Oktober 2006
Hänsch im Oktober 2006

Theodor Wolfgang Hänsch, genannt Ted Hänsch, (* 30. Oktober 1941 in Heidelberg) ist Physiker und Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München. Er gilt als ein Pionier der Laserspektroskopie und wurde im Dezember 2005 gemeinsam mit John L. Hall neben Roy J. Glauber (beide USA) mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hänsch promovierte 1969 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Zur Wechselwirkung zweier Laser-Lichtfelder mit angeregten Neon-Atomen. Im Anschluss ging er mit einem DAAD-NATO-Stipendium zu Arthur L. Schawlow an die Stanford University, Kalifornien. Hänsch hatte Schawlow, der 1981 den Nobelpreis für seinen Beitrag zur Entwicklung der Laserspektroskopie erhielt, während einer Sommerschule in Schottland kennen gelernt. Während seiner Zeit als Postdoc forschte Hänsch zusammen mit Schawlow an verschiedenen Fragestellungen der Laserphysik, und beide wurden 1973 für ihre Arbeiten als „California Scientist of the Year“ ausgezeichnet. Zwei Jahre später erhielt Hänsch schließlich einen eigenen Lehrstuhl in Stanford. Zu seinen Schülern gehört unter anderem Carl E. Wieman, der 1977 in Stanford promovierte und im Jahr 2001 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde. Einer seiner bekanntesten Studenten dürfte wohl auch Steve Jobs sein, welcher heute die Firma Apple leitet. 1986 wurde Hänsch Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Er ist seit 1991 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, seit 2005 Mitglied der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

[Bearbeiten] Wirken

Hänsch war von Anfang an auf dem Gebiet der experimentellen Laserphysik und Quantenoptik tätig und hat die Entwicklung dieses Gebietes maßgeblich beeinflusst.

Zu seinen wichtigsten Forschungsarbeiten zählt der Frequenzkamm, der auf der Grundlage von Interferenz eine Möglichkeit zum sehr exakten Messen der Frequenz von Licht bietet. Für die Entwicklung des Frequenzkamms in Verbindung mit seinen übrigen Leistungen in der Laserspektroskopie erhält Hänsch 2005 den Nobelpreis.

Weiter war er Miterfinder des Verfahrens der Laserkühlung, einer Methode, mit der Atome durch Einstrahlung von Laserlicht bis nahe an den absoluten Nullpunkt der Temperatur abgekühlt werden können. Dieses Verfahren ist unerlässlich für Experimente mit Bose-Einstein-Kondensaten. Hänsch entwickelte auch den ersten stufenlos durchstimmbaren monochromatischen Farbstofflaser. Mit diesen Entwicklungen wurden unter anderem die Grundlagen für die hochpräzise Messung der Rydberg-Konstante, der Ladungsradii von Protonen und Neutronen und anderer wichtiger atomarer Größen geschaffen.

Seine vielfältigen Beiträge zur hochauflösenden Laserspektroskopie, insbesondere zur dopplerfreien Laserspektroskopie, sind heute als Standardverfahren anerkannt und weitverbreitet.

[Bearbeiten] Hänsch als Politikum

Theodor Hänsch wurde im Alter von 64 Jahren mit dem Nobelpreis geehrt, nur ein Jahr vor der Pensionsgrenze in Deutschland – nach den derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen wäre er deshalb in Deutschland am 30. Oktober 2006 in den Ruhestand gegangen. Durch diesen Umstand wurde der Zwangsruhestand für Wissenschaftler ein Politikum, das er auch selbst häufig thematisierte: um weiterhin aktiv Forschung betreiben zu können, hätte Hänsch ins Ausland gehen müssen – wie viele andere Wissenschaftler zuvor. Dies führte dazu, dass sich die Politik zum Handeln genötigt sah: Für Hänsch wurde am 21. Juli 2006 eine Sonderregelung bekannt, nach der der Freistaat Bayern, die Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung und die Ludwig-Maximilians-Universität die nötige finanzielle und personelle Ausstattung auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand sicherstellen, auch die weitere Arbeit am Max-Planck-Institut für Quantenoptik soll ihm möglich sein. Am selben Tag sprach sich Bundesbildungsministerin Schavan für eine generelle Änderung der Ruhestandsregelung für Spitzenforscher aus.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Weblinks


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