Taschengott
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Ein Taschengott ist eine kleine Keramikfigur, eine Art Amulett oder Talisman-Glücksbringer, die vermutlich eine polytheistische Gottheit symbolisch darstellt. Die Deutung ist unter Wissenschaftlern der Vor- und Frühgeschichte nicht ohne Kontroversen.
Aus prähistorischer Zeit sind bei archäologischen Ausgrabungen immer wieder Funde dieser Art aufgetaucht. Am bekanntesten etwa die im niederösterreichischen Willendorf gefundene Venus von Willendorf, eine vor etwa 25.000 Jahren gefertigte 10 cm hohe dickliche Frauenfigur aus Kalkstein. Auch aus dem schwedischen Schonen und aus dem kleinasiatischen Neolithikum, etwa bei Çatalhöyük, sind Fundstücke bekannt.
Solche Figurinen trug man möglicherweise auch in der Übergangszeit vom Natur- und Götterglauben zum christlichen Mittelalter bei sich. Die gerade erst Bekehrten trauten dem neuen christlichen Gott noch nicht ganz und wollten sich so mit den alten Göttern absichern. Diese Theorie wurde bisher noch nicht hinreichend wissenschaftlich abgesichert.
Ob das Wartebachmännchen (Mittelhessen) einen solchen Taschengott darstellt, ist eine umstrittene Spekulation der lokalen Heimatforscher, die allerdings nicht völlig widerlegt ist. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es sich, wie mehrere journalistische Bearbeiter des Themas äußerten, um eine 800 Jahre alte Spielzeugkeramik der Burgherrenkinder handelt.
[Bearbeiten] Beispiele möglicher Taschengötter
- Venus von Willendorf, Willendorf (Niederösterreich)
- Das Wartebachmännchen (etwa 800 Jahre alt), gefunden in der Burgruine Wartenberg bei Wartenberg (Hessen)
[Bearbeiten] Weblinks
- Lauterbacher Heimatforscher Alfred Schneiders Deutung der vorliegenden Quellenlage (2001)
- Ein in seiner Art einmaliger Fund der Spielzeugkeramik ( Karuszel e.V.,Juli 2000)
- Stellungnahme des Leiters des Lauterbacher Hohhaus-Museums (Gießener Anzeiger 19.05.2005)
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