Tarahumara
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Die Tarahumara sind eine Ethnie, die im Norden Mexikos lebt. Mehr als 50.000 Tarahumara-Indianer wohnen in den zahlreichen Canyons – einschließlich der berühmten Barranca del Cobre (Kupferschlucht) – der Sierra Tarahumara. Durch ihre isolierte Lebensweise haben sie ihre Traditionen erhalten können; viele bewohnen noch immer Höhlen und bauen Mais und Bohnen an. Anzutreffen sind die Ureinwohner in der Nähe von Creel. Dort gibt es im Complejo Ecoturístico Arareko ein tarahumarisches ejido (Handelsgenossenschaft) mit Pinienwäldern, Wasserfällen, heißen Quellen und den Höhlenwohnstätten.
Die Tarahumara tragen außergewöhnliche Kleidung. Die Frauen schmücken sich mit voluminösen Faltenröcken und Blusen aus großgemusterten, farbenfrohen Stoffen. Ebensolche Blusen tragen die Männer unifarben, kombiniert mit weiten Lendenhosen. Die traditionellen Sandalen aus Lederbändern tragen beide Geschlechter.
Berühmt sind die Tarahumara als Langstreckenläufer. Laufen nimmt in ihrer Kultur einen hohen Stellenwert ein, da sie traditionell Jäger sind; sie bezeichnen sich selbst als Rarámuri (die, die schnell rennen). Auch heute gibt es Tarahumara, die – ob nun zur Jagd oder auf Wettrennen – bis zu 170 km durch rauhe Schluchten laufen, ohne anzuhalten.
Katholische Missionare hatten relativ erfolglos versucht, die Tarahumara zu bekehren. Sie besuchen zwar hin und wieder die Kirche, beten aber weiterhin zu ihren alten Göttern, allen voran Raiénari, dem Sonnengott und Beschützer des Mannes, und Mechá, dem Mondgott und Beschützer der Frau.