Tanizaki Jun’ichirō
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tanizaki Jun’ichirō (jap. 谷崎 潤一郎, * 24. Juli 1886 in Tokio, † 30. Juli 1965 in Tokio) war ein japanischer Schriftsteller.
Seine Eltern stammten beide aus alten Kaufmannsfamilien. Tanizaki erregte schon in der Schule durch stilistische Glanzleistungen Aufmerksamkeit. Er studierte an der Kaiserlichen Universität Tokio englische und japanische Literatur. Ohne einen Abschluss entschied er sich für die Schriftstellerlaufbahn und hatte mit seinen ersten Erzählungen sogleich großen Erfolg. Er veröffentlichte 119 Werke. Unter dem Einfluss von Leuten wie Oscar Wilde, Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire sowie seines Lehrers Nagai Kafu nahm er einen antinaturalistischen Standpunkt ein und wurde zum Bannerträger des Ästhetizismus. Nach dem Großen Kantō-Erdbeben 1923 siedelte er nach Kyoto um und wandte sich mehr der traditionellen Kultur, besonders der der Kansai-Region, zu. Er war Mitglied der Japanischen Akademie der Künste und Träger des Kaiserlichen Preises für Dichtung. Seine großen Romane, die den Kontrast von Tradition und Moderne in immer neuen Problemstellungen gestalten, wurden in viele Sprachen übersetzt.
Zu seinen Ehren wird seit 1965 der mit 1 Million Yen dotierte Tanizaki-Jun’ichirō-Preis verliehen.
[Bearbeiten] Werke
Jahr | Japanischer Titel | Deutscher Titel | Anmerkungen |
---|---|---|---|
1918 | 金と銀 Kin to Gin |
Gold und Silber | Deutsche Übersetzung: Reclam Leipzig 2003 |
1924 | 痴人の愛 Chijin no Ai |
Naomi oder Eine unersättliche Liebe | Deutsche Übersetzung: Oscar Benl, Rowohlt 1970 |
1928- 1930 |
卍 Manji |
Wirrsal | |
1929 | 蓼喰ふ蟲 Tade kū mushi |
Insel der Puppen | Deutsche Ausgabe: Rowohlt, 1988 Ü: Curt-Meyer-Clason (aus dem Amerik.); erstmals deutsch Bechtle, Esslingen 1957 |
1931 | 吉野葛 Yoshino kuzu |
Yoshino-Pfeilwurz | |
1932 | 蘆刈り Ashikari |
||
1933 | 春琴抄 Shunkinshō |
Biographie der Frühlingsharfe, 1979 | |
1933 | 陰翳礼讃 In'ei Raisan |
Lob des Schattens. Entwurf einer japanischen Ästhetik | Essay über Ästhetik, Ü: Eduard Klopfenstein, Manesse 2002 |
1935 | 武州公秘話 Bushūkō Hiwa |
||
1936 | 猫と庄造と二人のおんな Neko to Shōzō to Futari no Onna |
Eine Katze, ein Mann und zwei Frauen | |
1943- 1948 |
細雪 Sasameyuki |
Die Schwestern Makioka | Deutsche Ausgabe: Rowohlt 1961, Ü: Sachiko Yatsushiro |
1949 | 少将滋幹の母 Shōshō Shigemoto no haha |
Kapitän Shigemotos Mutter | |
1956 | 鍵 Kagi |
Der Schlüssel | Deutsche Ausgabe: Rowohlt 1961, Ü: Sachiko Yatsushiro, Gerhard Knauss |
1957 | 幼少時代 Yōshō Jidai |
||
1961 | 瘋癲老人日記 Fūten Rōjin Nikki |
Tagebuch eines alten Narren, 1966 | Deutsche Ausgabe: Rowohlt, Ü: Oscar Benl |
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Bedeutung wesentlicher der 119 Werke
Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst. |
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Tanizaki Jun’ichirō im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [1] Webpage (engl.) des Tanizaki Museums in Ashiya
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Tanizaki ist hier somit der Familienname, Jun’ichirō ist der Eigenname. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tanizaki, Junichiro |
ALTERNATIVNAMEN | 谷崎 潤一郎 (jap.); Tanizaki Jun’ichirō |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1886 |
GEBURTSORT | Tokio |
STERBEDATUM | 30. Juli 1965 |
STERBEORT | Tokio |