Sturzflut
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Als Sturzflut (engl. „flash flood“) wird eine in kurzer Zeit hereinbrechende Überflutung tief liegender Gebiete bezeichnet.
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[Bearbeiten] Ursachen
Die Ursachen können unterschiedlich sein: Heftige Regenfälle, Unwetter, Auflösen von Blockaden im normalen Flusslauf, etwa durch Eisdämme, oder durch einen Dammbruch. Zu Sturzfluten kommt es, wenn mehr Wasser vorhanden ist, als von dem weiter abwärts gelegenen Gewässersystem oder vom Boden aufgenommen werden kann. Das ablaufende Wasser fließt mit hoher Geschwindigkeit abwärts und sammelt sich in tiefer liegenden Gebieten. Am häufigsten treten Sturzfluten nach Starkregen in normalerweise trockenen Gegenden auf.
[Bearbeiten] Gefährdungspotenzial
Die Flutwellen können sich aber von dort aus noch kilometerweit bewegen. Dabei reißen sie oftmals Gegenstände mit, die Personen und Sachen im Flutungsverlauf zusätzlich gefährden.
Sturzfluten sind aufgrund ihrer Plötzlichkeit sehr gefährlich. Fahrzeuge bieten geringen bis gar keinen Schutz dagegen, fortgeschwemmt zu werden. Bereits Wasserpegel von 50 Zentimetern können einen Geländewagen mit sich reißen. In manchen Wüstengebieten können selbst nach weit entfernten Wolkenbrüche trockene und schlecht absorbierende Flussbette, sogenannte Wadis, in Sekundenschnelle zu reißenden Strömen anschwellen und zur Gefahr für Wanderer und Fahrzeuge werden.
[Bearbeiten] Historische Beispiele
- Sturzflut in der südthailändischen Provinz Trang 2007
- Flutkatastrophe von Boscastle 2004
- Elbehochwasser 2002
- Oderhochwasser 1997
- Sturzflut im Antelope Canyon 1997
- Canyon-Lake-Dammbruch 1972
- Tangiwai-Eisenbahnunglück 1953
[Bearbeiten] Varianten
- Ein Lahar ist eine vulkanische Schlammlawine.
- Im Grand-Canyon-Nationalpark wurden vom US-Innenministerium 1996, 2004 und 2008 künstliche Sturzfluten herbeigeführt, um eine Renaturalisierung zu erreichen.[1]
[Bearbeiten] Metaphorischer Gebrauch des Begriffs
Das Lexem wird historisch seit langem immer wieder in übertragenem Sinne verwendet. Als Metapher diente es zum Beispiel, um die Vielzahl an Anglizismen im deutschen Alltagssprachgebrauch zu kritisieren.[2]