Straße von Kertsch
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Die Straße von Kertsch (von den alten Griechen Kimmerischer Bosporus genannt) ist eine Meerenge in Osteuropa, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet.
Sie trennt die Halbinsel Krim (Ukraine) im Westen von der Taman-Halbinsel (Russland) im Osten, ist rund 40 km lang und an ihrer schmalsten Stelle 4 km breit.
Auf der ukrainischen Halbinsel liegt die Stadt Kertsch, auf der russischen Halbinsel die Stadt Taman.
Am 19. Juli 1790 ereignete sich hier die Seeschlacht bei Kertsch, in deren Verlauf eine russische Flotte unter Admiral Fjodor Fjodorowitsch Uschakow die Landung einer türkischen Invasionsarmee auf der Krim unterband.
Im April 1944 wurde mit dem Bau einer Eisenbahnbrücke begonnen, der sich bis in den Herbst jenes Jahres hinzog. Da die Brücke aber über keine Eisbrecher verfügte, wurde sie im Februar 1945 bei Eisgang aus dem Asowschen Meer zu 30 % zerstört. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, wurden die verbliebenen Teile abgetragen.
Eine Fährverbindung wurde 1953 errichtet, ursprünglich gab es auch Zugfähren, diese wurden 1993 eingestellt und Ende 2004 für den Güterverkehr wiedereröffnet. Gelegentlich wurde auch über den erneuten Bau einer Brücke nachgedacht, jedoch kam dieses Projekt wegen zu hoher Kosten nie über die Planungsphase hinaus.
Im Jahr 2003 gab es einen Streit zwischen der Ukraine und Russland um die kleine ukrainisch verwaltete, aber zwischen beiden Staaten umstrittene Insel Tusla (200 m breit, 6 km lang) in der Mitte der Straße von Kertsch. Russland wollte von der Taman-Halbinsel her einen Damm auf die Insel Tusla bauen, was u. a. zu einer Veränderung der Wasserströmungen in der Straße von Kertsch geführt hätte.
[Bearbeiten] Literatur
- G.A. Koshelenko & V.D. Kuznetsov: „Greek Colonisation of the Bosporus“, in: Gocha R. Tsetskhladze (Hrsg.), The Greek Colonisation of the Black Sea Area (= Historia Einzelschriften 121), Stuttgart 1998, S. 249-263. ISBN 3-515-07302-7
Koordinaten: 45° 18′ 55" n. Br., 36° 34′ 6" ö. L.