Sternörter
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Unter Sternörtern versteht man in der Astronomie, Astrometrie und Geodäsie die Angabe eines Satzes von Koordinaten von Gestirnen.
Diese Örter werden – analog wie geografische Breite und Länge – in einem äquatorialen Koordinatensystem als zwei Winkel angegeben, die sich auf den Himmelsäquator (Verlängerung des Erdäquators) und den Frühlingspunkt (Schnittpunkt von Himmelsäquator und Ekliptik) beziehen. Man nennt diese beiden Koordinaten
- Deklination (δ oder Dec) und
- Rektaszension (α oder RA).
Die Deklination wird in Winkelgrad angegeben, die Rektaszension meist in Stunden, Minuten und Sekunden.
Im Regelfall betreffen diese Koordinaten entweder eine Gruppe von Gestirnen zur selben Zeit, z. B. von einem Sternhaufen, es kann aber auch eine Zeitserie von Koordinaten sein. Ein Sonderfall zu letzterer wäre das Vorliegen von gemessenen, reduzierten und mittleren Koordinaten.
Alle Sternörter beziehen sich auf eine astronomische Epoche, den Zeitpunkt ihrer Messung oder rechnerischen Gültigkeit. Mittlere Sternörter gelten meist für eine Standard-Epoche, z. B. J2000.0. Zwischen 1925 und 1990 war die übliche Standardepoche 1950.0, davor 1920, 1900 und 1875.