Stöpsel
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Ein Stöpsel (plural Stöpsel, auch Stopfen) ist ein Gegenstand, der dazu dient, ein Loch dicht zu verschließen. Das Wort stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist eine Substantivierung zum nieder- und mitteldeutschen Verb stoppen, was so viel wie anhalten, seit dem 16. Jahrhundert auch im Lauf aufhalten (eigentlich durch ein Hindernis sperren) bedeutet.
Durch den Verschluss soll das Entweichen oder das Eindringen eines Gases oder einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, verhindert werden. Im Gegensatz zum Deckel werden Stöpsel in das Loch eingepresst und nicht über das Loch gestülpt.
Da Stöpsel dicht halten sollen, werden diese meist aus weichen Materialien wie Gummi oder Kork gefertigt. So lassen sie sich leichter stauchen und in das etwas kleinere Loch pressen. Es existieren aber auch Stöpsel aus Glas oder Holz.
In Österreich wird der Korken einer Weinflasche ebenfalls Stöpsel (oder auch Stoppel) genannt, da bis Ende des 17. Jahrhunderts statt eines Korkens Hölzstöpsel verwendet wurden. Zwar verschlossen die Römer ihre Weingefäße (Amphoren) bereits mit Korken, die mit Pech versiegelt wurden, aber diese Technik geriet dann mit dem Untergang des Römischen Reiches wieder in Vergessenheit. Im Norden verwendete man dazu Flachs- oder Hanfabfälle, die mit Wachs abgedichtet wurden. Im 15. Jahrhundert wurde der Wein nicht mehr nur im Fass gehandelt und dadurch lernten die Deutschen auch die französische Verschlusstechnik mittels Korkrinde kennen.
Weitere Anwendung ist das Verschließen von Reagenzgläsern in der Chemie durch den Schliffstöpsel und in der Medizin der Schluss von Kathetern, Infusionsschläuchen. In der operativen Chirurgie werden Stöpsel genutzt, um beim Vorhofflimmern die Thrombenquelle zu verschließen.
Auch im Arbeitsschutz oder in der Freizeit (Konzerte) werden Ohrenstöpsel verwendet.
Stöpsel finden in Badewannen, Wasch- oder Spülbecken ihre Anwendung, indem sie den Abfluss abdichten. In Zeichentrickfilmen, hauptsächlich Cartoons, wird der Stöpsel auch gern aus Seen gezogen, um diesen wie eine Badewanne zu entleeren. Ebenfalls eher der Popkultur zuzurechnen ist die Annahme, dass die gesamte Erde einen Stöpsel habe, an dem man nur ziehen müsse, um sie zu vernichten.
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[Bearbeiten] Im übertragenen Sinne...
- Straßenpoller (auch Pömpel) werden in einigen Regionen auch als Stöpsel bezeichnet. Aufgrund eines solchen wurde Stöpsel 2001 in Augsburg das Unwort des Jahres.
- Außerdem wird der Begriff Stöpsel auch für Stecker als elektrische Bauelemente aller Art gebraucht.
- Bei der sexuellen Praktik des Analverkehrs beschreibt der Analstöpsel (Butt Plug) ein Sexspielzeug.
[Bearbeiten] Redewendungen
- jemandem den Stöpsel ziehen, bedeutet jemanden töten
- etwas den Stöpsel ziehen, bedeutet den elektrischen Strom unterbrechen
- sich stöpseln bedeutet, einen Tampon einführen/wechseln
- Stöpsel ist umgangssprachlich ein nicht-wertender und geschlechtsneutraler Begriff für kleine Kinder. Ebenso wird der Begriff als Spitz- oder Kosename (oft bei kleiner gewachsenen Menschen) verwendet
[Bearbeiten] Comicfiguren
Die Stöpsel (Plural); Rolf Kaukas Comicfigur Stops hat eine Nichte und zwei Neffen. Die drei zusammen werden grundsätzlich Die Stöpsel genannt. Die Erstüberschriften der Geschichten lauten daher immer entweder "Hops und Stops" oder mit Beisein der drei Kleinen "Hops, Stops und die Stöpsel".
[Bearbeiten] Weblinks
- Würdigung des Gehörstöpsels (taz): http://www.taz.de/pt/2004/01/26/a0236.nf/text