Sphäre
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Sphäre [ˈsfɛːrə] (griechisch σφαίρα, sphaira - die Hülle, der Ball) ist eine Bezeichnung, die im Altertum für das Himmelsgewölbe verwendet wurde, das als Kugeloberfläche gedacht war. Der Bezeichnung Sphären (Mehrzahl) lag die geozentrische Vorstellung zugrunde, dass das Himmelsgewölbe aus konzentrischen durchsichtigen (kristallenen) Kugelschalen in verschiedenem Abstand besteht, die sich unterschiedlich drehen und an die Sterne angeheftet sind.
Pythagoras war der erste, der diese Theorie entwickelte und postulierte, dass durch diese Bewegung eine himmlische Musik entstände (Sphärenmusik). Daher stammt die Bezeichnung „sphärische Klänge“ für seltsam ätherische, geisterhafte Musik, die Goethe am Anfang des Faust aufnimmt: „Die Sonne tönt nach alter Weise | in Brudersphären Wettgesang | und ihre vorgeschriebne Reise | vollendet sie mit Donnergang,“.
Schließlich bauten Aristoteles und besonders Ptolemäus in der Lehre von der Sphärik diese Theorie aus. Mit ihr versuchte man zu erklären, warum Planeten und bestimmte Sterngruppen offenbar eine gemeinsame Eigenbewegung am Himmel haben.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Geosphäre
- Sphären, Trilogie des Philosophen Peter Sloterdijk.