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Sonnengleichnis – Wikipedia

Sonnengleichnis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Sonnengleichnis ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia. Dieses ist das erste der drei bekanntesten Gleichnisse Platons. Am Ende des sechsten Buches der Politeia folgt dem Sonnengleichnis das Liniengleichnis, welche in das Höhlengleichnis am Anfang des siebten Buches münden.

Platon entwickelt in der Politeia seine Vorstellung des guten Staates. Im Gespräch zwischen Sokrates und seinem Dialogpartner Glaukon versucht er klarzumachen, welche Qualitäten der Herrscher eines Staates entwickeln muss. Aus seiner Überzeugung, dass Wissen und politische Macht in denselben Menschen vereint sein sollten, folgt die Vorstellung von Philosophenherrschern.

Im Sonnengleichnis (ca. 508a-509d) beschreibt Platon den Stellenwert des Guten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Wesen des Guten

Das Wesen des eigentlich Guten ist das, was den erkannt werdenden Objekten Wahrheit verleiht und dem erkennenden Subjekt das Vermögen des Erkennens gibt. Das eigentlich Gute ist die Ursache von reiner Vernunfterkenntnis und Wahrheit, sofern sie erkannt wird. Erkenntnis und erkannt werdende Wahrheit sind etwas Herrliches. Das Gute aber ist etwas weit Herrlicheres. Reine Vernunfterkenntnis und Wahrheit sind gut - aber nicht das eigentliche höchste Gute. Das Wesen des eigentlich Guten ist weit höher zu schätzen.[1] Die sonnengleiche Stellung, die Platon dem höchsten Guten in der intelligiblen Welt beimisst, verleiht ihm die göttliche Würde eines höchsten Prinzips.[2]

[Bearbeiten] Die Sonne als Ebenbild des eigentlich Guten

Ein Sinnbild für das Gute ist die Sonne. Sie ist die Kopie des Guten, die von dem eigentlichen wesenhaft Guten als ein ihm entsprechendes Ebenbild hervorgebracht worden ist. Was das eigentlich Gute in der durch Vernunft erkennbaren Welt in Bezug auf Vernunft und auf die durch Vernunft erkennbaren Gegenstände ist, das ist diese seine Kopie in der sinnlich sichtbaren Welt in Bezug auf Gesicht und sichtbare Gegenstände.[3]

Wenn man die Augen nicht mehr auf jene Gegenstände richtet, auf deren Oberfläche das helle Tageslicht scheint, sondern auf jene Dinge, worauf nur ein nächtliches Geflimmer fällt, so sind sie blöde und scheinen beinahe blind, als wäre ein rechtes Sehvermögen in ihnen nicht vorhanden. Wenn man die Augen aber darauf richtet, worauf die Sonne scheint, so sehen sie ganz deutlich, und in eben denselben Augen scheint dann wieder ein Sehvermögen sich zu befinden.[4]

Dasselbe Verhältnis gilt auch in Bezug auf die Seele: Wenn sie darauf ihren Blick heftet, was das ewig wahre und wesenhafte Sein bescheint, so vernimmt und erkennt sie es gründlich und scheint Vernunft zu haben, richtet sie ihn aber auf das mit Finsternis gemischte Gebiet, auf das Reich des Werdens und Vergehens, so meint sie dann nur, ist blödsichtig, indem sie sich ewig im niederen Kreise der Meinungen auf und ab bewegt, und gleicht nun einem vernunftlosen Geschöpfe.[5]

Die Sonne verleiht den sinnlich sichtbaren Gegenständen nicht nur das Vermögen des Gesehenwerdens, sondern auch Werden, Wachsen und Nahrung, ohne dass sie selbst ein Werden ist. Den durch die Vernunft erkennbaren Dingen wird von dem eigentlich Guten nicht nur das Erkanntwerden zuteil, sondern ihnen kommt dazu noch von jenem das Sein und die Wirklichkeit zu, ohne dass das höchste Gute Wirklichkeit ist, es ragt vielmehr über die Wirklichkeit an Hoheit und Macht hinaus.[6] Das Gute selbst ist nicht Sein, sondern „jenseits des Seins“. Zum ersten Mal in der Geschichte der Philosophie ist damit die Seinstranszendenz des Absoluten maßgebend ausgesprochen.[7]

[Bearbeiten] Zweck

Das Sonnengleichnis bildet zusammen mit dem Liniengleichnis die Grundlage für das Höhlengleichnis, das die gebildeten Begriffe anwendet. Platon verknüpft die Idee des Guten mit der Erziehung der Philosophenherrscher. Die höchste Arete ist die wesenhafte Angleichung an das Gute als göttlichen Urgrund allen Seins und Denkens.[8]

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Platon, Politeia, sechstes Buch, 509 St.; Übersetzung von Wilhelm Wiegand bei Opera Platonis
  2. Vgl Jaeger, Paideia. Die Formung des griechischen Menschen, S. 884 f.
  3. Platon, Politeia, sechstes Buch, 508 St.
  4. Platon, Politeia, sechstes Buch, 508 St.
  5. Platon, Politeia, sechstes Buch, 508 St.
  6. Platon, Politeia, sechstes Buch, 509 St.
  7. Halfwassen, Der Aufstieg zum Einen, S. 222
  8. Vgl. auch Jaeger, Paideia, S. 886

[Bearbeiten] Literatur

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