Seto-ōhashi
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Die Seto-ōhashi (jap. 瀬戸大橋, dt. „Große Setobrücke“) ist eine japanische Brücken-Viadukt-Kombination, die die Seto-Inlandsee überspannt und dabei die Orte Sakaide in der Präfektur Kagawa auf Shikoku im Süden und Kurashiki in der Präfektur Okayama auf Honshū im Norden verbindet. Sie ist einer von drei Teilen des Honshū-Shikoku Brücken Projektes, zu dem auch die Akashi-Kaikyō-Brücke, die längste Hängebrücke der Welt, zählt.
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[Bearbeiten] Das Hauptbauwerk
Die Seto-ōhashi gliedert sich in drei Hänge- und zwei Schrägseilbrücken, zwei Viadukten, beziehungsweise Hochstraßen, sowie eine normale Stahlfachwerkbrücke und wurde zwischen 1978 und 1988 errichtet. Durch ihren Bau verkürzte sich die Fahrzeit zwischen beiden Inseln auf zwanzig Minuten. Die Fähre, die zuvor dort verkehrte, benötigte etwa eine Stunde für eine Überfahrt.
Die Brücke ist durchgängig doppelgeschossig. Auf dem oberen Deck verläuft der Seto-Chūō-Autobahn, auf dem unteren je eine Eisenbahnspur der Seto-ōhashi-Linie in jede Richtungen. Diese beiden Eisenbahnschienen befinden sich jedoch lediglich in der einen Hälfte der Brücke, sprich unter einer Richtungsfahrbahnen der Autobahn. Die andere Hälfte des Eisenbahndecks wurde so konstruiert, dass es noch zwei zusätzliche Schienen für die Shinkansen (eine in jede Richtung) aufnehmen kann.
Insgesamt sind in der 13,1 Kilometer langen Brücke gut 296.000 Kilometer Stahlseil verbaut – eine Strecke, die mehr als sieben Mal um die Erde reichen würde. Insgesamt benötigte man für den Bau 705.000 Tonnen Stahl und 3.646.000 Kubikmeter Beton. Die Brücke wurde so konstruiert, dass sie auch Taifune und Erdbeben überstehen kann. Die Durchschnittshöhe der Brückenpylonen beträgt 200 Meter.
Die Benutzung der Brücke ist mautpflichtig. Die Maut beträgt pro Fahrt 3.500 Yen, was gerundet 21 Euro entspricht.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Ideen für die Querung der Seto-Inlandsee an dieser Stelle existierten schon im Jahre 1889. Doch erst 1955, als eine Fähre im dichten Nebel vor Takamatsu Leck schlug und 171 Menschen starben, begann die Diskussion über eine sicherere Möglichkeit der Reise zwischen Shikoku und Honshū. Ab 1959 organisierte man Konfereznzen, um für den Bau einer Brücke zu werben und Wissenschaftler begannen, Untersuchungen anzustellen. 1970 wurde die Honshū-Shikoku Bridge Construction Authority gegründet, die den Bau der Brücke koordinieren sollte. Die Planungen gerieten jedoch aufgrund der Ölkrise 1973 ins Stocken und konnten erst danach fortgeführt werden. 1978 veröffentlichte man eine Umweltwirkungsanalyse und der Bau begann. Er dauerte zehn Jahre und kostete über 7 Mrd. US-Dollar. An der Konstruktion waren 2.000 Firmen beteiligt, welche zusammen gut 13 Millionen Angestellte hatten. Obwohl beim Bau die damals höchsten Sicherheitsstandarts galten und sämtlichte Gerüste mit Netzen und die Arbeiter mit Rettungsseilen ausgestattet waren, kamen in den zehn Jahren 13 Arbeiter ums Leben. Die Brücke wurde am 10. April 1988 für den Verkehr freigegeben.
[Bearbeiten] Die einzelnen Abschnitte
Im folgenden werden die unterschiedlichen Teilstücke der Seto-ōhashi von Nord nach Süd erklärt.
[Bearbeiten] Shimotsui-Seto-Brücke
Die Shimotsui-Seto-Brücke ist eine Hängebrücke mit einer Mittelspannweite von 920 Metern, was sie zur einundzwanziglängsten Brücke dieser Art in der Welt macht. Die Gesamtlänge beträgt 1.400 Meter. Die Konstruktion wurde 1988 fertiggestellt und verbindet als nördlichste Teilbrücke der Seto-ōhashi die japanische Hauptinsel Honshū mit der kleinen in der Seto-Inlandsee gelegenen Insel Hitsuishijima. Auf diesem Eiland schließt sich unmittelbar an die Brücke eine Abfahrt an.
[Bearbeiten] Hitsuishijima-Viadukt
Der Hitsuishijima-Viadukt führt nach der Abfahrt weiter über die Insel bis zur Küste und geht dort in die Hitsuishijima-Brücke über.
[Bearbeiten] Hitsuishijima-Brücke
Diese ist eine Schrägseilbrücke mit zwei im Wasser stehenden Pylonen. Die Mittelspannweite des 1988 fertiggestellten Abschnitts misst bei einer Gesamtlänge von 790 Metern gut 420 Meter. Die Brücke führt bis auf eine kleine Insel, wo sich eine weitere Abfahrt anschließt.
[Bearbeiten] Iwakurojima-Brücke
Die Iwakurojima-Brücke folgt gleich nach der Abfahrt und ist sowohl von den Abmessungen als auch vom Ausshenen vollkommen identisch mit der Hitsuishijima-Brücke. Sie endet auf der dritten kleinen Insel.
[Bearbeiten] Yoshima-Brücke
Von dort führt die Yoshima-Brücke aus Stahlfachwerk zur größten der von der Seto-ōhashi zu querenden kleinen Inseln, welche den Namen Yoshima trägt. Die Yoshima-Brücke ist 847 Meter lang und weist eine Überspannungsweite zwischen den Pfeilern von 246 Metern auf. Auf Yoshima folgt eine Abfahrt.
[Bearbeiten] Yoshima-Viadukt
Die kurze Strecke von dieser Abfahrt zur Küste Yoshimas überbrückt der Yoshima-Viadukt.
[Bearbeiten] Kita-Bisan-Seto-Brücke
Mit der Kita-Bisan-Seto-Brücke folgt erneut eine Hängebrücke – die neunzehntlängste der Welt. Sie besitzt eine Hauptspannweite von 990 Metern und eine Gesamtlänge von 1.538 Metern und wurde 1985 vollendet. Die Fahrbahn verläuft auf der dieser Brücke 93 Meter über dem Meer, sodass der Verkehr nicht vom oftmals einsetzenden bodennahen Nebel behindert wird. Der südliche Pylon steht auf einem künstlich aufgeschütteten Eiland, welches kaum breiter als die Brücke selber ist.
[Bearbeiten] Minami-Bisan-Seto-Brücke
Unmittelbar südlich schließt sich die Minami-Bisan-Seto-Brücke an. Beide ihrer Pylonen sind im Meeresboden verankert. Ihre Fahrbahnhöhe ist mit der der identisch, doch sie ist wesentlich länger. Ihre Mittelspannweite beträgt 1.100 Meter, was sie zur elftlängsten Hängebrücke der Welt macht. Minami-Bisan-Seto-Brücke hat eine Gesamtlänge von 1.648 Metern und wurde 1988 eröffnet. Die Brücke führt bis Shikoku. Dort läuft die Seto-ōhashi als Hochstraße in einem weiten Bogen aus.
Koordinaten: 34° 23′ 54" N, 133° 48′ 36" E
