Schottisches Englisch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mit dem Begriff Schottisches English wird die englische Standardsprache bezeichnet, wie sie in Schottland als Amts- und Bildungssprache verwendet wird. Diese ist deutlich von Schottisch-Gälisch (der keltischen Sprache der Highlands und der Inseln), doch auch von dem schottisch-englischen Dialekt Scots abzugrenzen.
Schottisches Englisch unterscheidet sich in der Schriftform in nur wenigen Vokabeln von der Sprache Englands. Da es sich um eine Schriftsprache handelt, kommen Dialektformen kaum vor. Typisch schottisch ist auf diesem akademischen Sprachniveau beispielsweise:
- „outwith“ als Gegenteil von „within“ (Englisch unterscheidet „inside“ und „within“, hat jedoch nur „outside“ als Gegenteil von beiden)
- „proven“ neben „proved“ als Partizip von „prove“ (auch im amerikanischen Englisch zu finden)
- „amn’t I?“ als Question-Tag; Englisch hat „aren’t I?“, amerikanisches Englisch „ain’t I?“
- „wee“ statt „little“, beispielsweise in „a wee bit more“
In der Aussprache grenzt sich Schottisches Englisch von Received Pronunciation (RP, die standardisierte Aussprache Englands) durch folgende Merkmale ab, die teilweise auch in Nordengland und in anderen Varianten des Englischen vorkommen:
- zwischen <w> und <wh> wird unterschieden; letzteres wird behaucht. Dadurch hat Schottisches Englisch bei den Konsonanten ein Phonem mehr als RP. Minimalpaare: Wales/whales, wear/where. Ebenfalls in Nordengland und Teilen Amerikas.
- zwischen /u/ und /u:/ wird nicht unterschieden. Dadurch hat Schottisches Englisch bei den Vokalen ein Phonem weniger als RP. So sind „pull“ und „pool“ Homophone, und werden etwa so gesprochen wie englisch „pull“.
- <r> wird immer dort gesprochen, wo es geschrieben wird. Schottisches Englisch ist also „rhotic“, wie auch Amerikanisches Englisch, doch postvokalisches <r> wirkt in Schottland noch prominenter als in Amerika, vor allem deswegen, weil es als alveolares Zungenspitzen-r realisiert wird.
- Schottisches Englisch hat noch die langen Vokale /o:/ und /e:/, die im Englischen schon in der Tudor-Zeit diphthongisiert wurden. So werden „boat“ und „bait“ etwa so gesprochen, wie Deutsch „Boot“ und „Beet“.
Man vergleiche:
RP Englisch | stone | /stəʊn/ |
Schottisches Englisch | stone | /sto:n/ |
Scots | stane | /ste:n/ |
Gälisch | clach | /khlax/ |
Anders als Dialektformen gelten die Varianten des Schottischen Englischen im internationalen Gebrauch – etwa in Vorträgen und wissenschaftlichen Publikationen – als durchaus akzeptabel.
Afroamerikanisches Englisch | Amerikanisches Englisch | Australisches Englisch | Britisches Englisch | California English | Hawaiisches Englisch | Hiberno-Englisch in Irland | Hongkong-Englisch | Indisches Englisch | Jamaikanisches Englisch | Kanadisches Englisch | Karibisches Englisch | Liberianisches Englisch | Malaysisches Englisch („Manglish“) | Neuseeländisches Englisch | Philippinisches Englisch | Schottisches Englisch | Scots | Singapurisches Englisch („Singlish“) | Südafrikanisches Englisch | Walisisches Englisch