Schmarsow (Kruckow)
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Schmarsow ist ein Ortsteil der Gemeinde Kruckow im Landkreis Demmin. Bis zum Zusammenschluss war Schmarsow eine eigenständige Gemeinde mit dem Ortsteil Borgwall. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom slawischen Wort smardz her, was Morchel bedeutet.
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[Bearbeiten] Geschichte
1249 wurde Schmarsow erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte seit 1325 zum Lehen der Familie von Moltzahn (später auch Schreibweise Maltzahn), die ihren Sitz auf der Burg Osten hatten. Ende des 17. Jahrhunderts erwarb die Familie von Parsenow den Ort. Diese legten 1750 das Vorwerk Borgwall an.
Nach dem Aussterben der Parsenows Anfang des 19. Jahrhunderts versuchten mehrere Seitenlinien der Familie von Maltzahn in langwierigen Prozessen wieder in den Besitz des früheren Lehens zu gelangen. Erst 1844 setzte sich die Kummerower Linie durch, musste aber schon 1855 wieder verkaufen. So gelangte Schmarsow bis zur Enteignung 1945 in den Besitz der Familie von Heyden-Kartlow. 1865 pachteten die in Vanselow ansässigen Maltzahns das Schmarsower Gut.
1897 wurde in Schmarsow eine Haltepunkt der Demminer Kleinbahn Ost eröffnet. Hier befand sich die Weiche der Linien von Demmin nach Jarmen sowie nach Altentreptow. Zu DDR-Zeiten war der Ort durch die kollektivierte Landwirtschaft geprägt.
[Bearbeiten] Schloss
Das Schmarsower Herrenhaus wurde Ende des 17. Jahrhundert errichtet. Dabei wurden die Fundamente eines Vorgängerbaus von 1625 sowie Material aus der nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgegebenen Burg Osten genutzt. 1796 erfolgte ein Umbau, der dem Gebäude seinen heutigen schlossartigen Charakter gab. 1938 wurde im Keller eine Molkerei eingerichtet. Nach 1945 nutzte die Gemeinde Schmarsow das Schloss für Wohnzwecke, Kulturveranstaltungen und als Konsumverkaufsstelle. 2000 wurde es an die heutigen Besitzer verkauft, die nach einer Sanierung eine hauptsächlich touristische Nutzung begannen.
[Bearbeiten] Kirche und Pfarrhaus
Die Kirche wurde zwischen 1430 und 1440 als gotischer Backsteinbau errichtet. 1870 erfolgte eine Sanierung, bei der die Kirche ihre neugotische Holzausstattung sowie eine Grüneberg-Orgel erhielt.
Das 1815 als Fachwerkbau errichtete Pfarrhaus wird seit 2003 saniert. Geplant ist, hier eine Ausstellung zu den beiden aus Schmarsow stammenden Musikern Gustav Reichardt und Charles Voss einzurichten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Gustav Reichardt (*13. November 1797,†19. Oktober 1884 in Berlin), Gesangskomponist; Er wirkte in Berlin als Gesanglehrer auch für die königliche Familie und komponierte Melodien u.a. zu Gedichten von Ernst Moritz Arndt, "Was ist des Deutschen Vaterland?" galt zeitweilig Hymne der Einigungsbewegung.
- Charles Voss (*20. September 1815, †29. August 1882 in Verona), zu seiner Zeit bekannter Pianist, Klavierlehrer, schuf etwa 300 Kompositionen
[Bearbeiten] Literatur
- Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, ISBN 3-88042-636-8
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 52' 35" N, 13° 12' 50" O
