Schloss Pilsach
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Schloss Pilsach ist ein kleines Wasserschloss in der gleichnamigen Gemeinde Pilsach, nördlich von Neumarkt in der Oberpfalz. Es befindet sich auf einer kleinen Insel in einem Weiher, der von der Pilsach gespeist wird, einem kleinen Bach, der Schloss und Ort den Namen gegeben hat.
Bei dem Schloss wird es sich vermutlich ursprünglich um einen mittelalterlichen Wachturm gehandelt haben, der über einen Wohnturm später zu einem kastenförmigen Gebäude mit Walmdach ausgebaut wurde. Bereits seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts gab es in Pilsach einen Herrensitz, der unter der Herrschaft der Freien von Wolfenstein stand. Besitzer des sogenannten "Unteren Schlosses" waren vom 14. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert die Senfft von Pilsach.1632 wurde das Schloss von den Tuppen Gustav Adolfs niedergebrannt, aber gleich wieder aufgebaut. 1808 erbt Margarete du Prel das Wasserschloss und bringt es mit in die Ehe mit dem Freiherrn Carl Ernst von Grießenbeck. Bis 1863 bleibt es im Besitz der Familie, dann wechselt das Schloss ständig den Besitzer.
1919 kaufte das Ehepaar Höffner das Wasserschloss und richtete eine Fohlenzucht ein. Klara Höffner war Schriftstellerin und nannte sich Klara Hofer. Bei Umbauarbeiten im Jahr 1924 entdeckte sie ein geheimes Verlies im Zwischengeschoss. Klara Hofer veröffentlichte ihre Entdeckung durch Beiträge in einer Zeitung. Es kam die Vermutung auf, dass dort Kaspar Hauser viele Jahre seiner Kindheit ohne menschliche Kontakte verbracht hätte. Klara Hofer schrieb einen gefühlvollen Roman über Kaspar Hauser "Das Schicksal einer Seele". Fritz Klee, ein Nürnberger Amateurforscher, besichtigte das Verlies, beschrieb es und verglich es mit den Angaben Kaspar Hausers über seinen Kerker.
Besitzer des Schlosses war zur fraglichen Zeit (1812 - 1828) Freiherr Karl Ernst von Grießenbeck, ein Offizier in königlich bayerischen Diensten. Einen echten Beweis, dass Pilsach das Verlies des Kaspar Hauser gewesen ist, gibt es bis heute nicht.
1982 fanden die heutigen Besitzer des Schlosses beim Umbau einer Treppe ein weißes Holzpferdchen, das nach dendrologischer Untersuchung ungefähr von 1820 stammt.
Das Schloss beherbergt heute eine Kunstgalerie mit Schwerpunkt Glas.
Koordinaten: 49° 19′ 21″ N, 11° 30′ 19″ O
