Schloss Möckern
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Schloss Möckern ist eine frühere Schlossanlage in Möckern im östlichen Sachsen-Anhalt, die heute als Schule genutzt wird. Das Schloss mit englischem Landschaftspark liegt östlich des Marktplatzes nahe dem Ortszentrum.
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[Bearbeiten] Entstehung
Die Anfänge des heutigen Schlosses liegen im 10. Jahrhundert, als sich an seiner Stelle eine slawische Wasserburg befand. Als älteste Teile der heutigen Anlage sind aus dem Mittelalter der Bergfried und die wassergefüllten Burgräben erhalten geblieben.
Der aus Feldsteinen errichtete Bergfried hat eine quadratische Grundfläche von 11 x 11 m und erstreckt sich über fünf Geschosse mit dem Zugang in neun Metern Höhe. Seine barocke gewölbte und vieleckige Haube, die von einer Laterne bekrönt wird, erhielt der Turm während des Schlossneubaus in den Jahren 1710 bis 1715.
[Bearbeiten] Schlossneu- und umbauten
Den Neubau veranlasste Christian Wilhelm von Münchhausen, der 1710 Schlossherr geworden war. Er baute die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Anlage wieder auf, und es entstand ein Schloss in Fachwerkbauweise. Anderthalb Jahrhunderte später baute der Besitzer Wilhelm Graf vom Hagen zwischen 1840 bis 1863 das Schlossgebäude in den Formen um, wie sie im Wesentlichen heute noch erhalten sind. Es entstand südwestlich des Bergfrieds ein rechteckiger zweigeschossiger Hauptbau mit einer 13-gliedrigen Fensterfront, der mit dem Turm durch einen hervorspringenden über drei Geschosse aufragenden Baukörper verbunden ist. Anstelle des Fachwerkgebäudes war nun ein Schloss im Baustil der englischen Gotik mit spitzen Türmchen, Zinnen und Fensterverdachungen entstanden.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Die Familie vom Hagen besaß das Schloss bis zu ihrer Enteignung im Jahre 1945. Ab 1950 wurde das Schloss erneut umgebaut, um es als staatliches Archivdepot nutzen zu können. Dabei wurden die gotischen Schmuckformen entfernt und ein mit Fenstern versehenes Dachgeschoss aufgesetzt. 1991 wurde das Schloss unter finanzieller Beteiligung des Landes Sachsen-Anhalt für insgesamt 3,2 Millionen DM restauriert und als Schulgebäude eingerichtet.
[Bearbeiten] Landschaftspark
Östlich des Schlosses erstreckt sich der Schlosspark, der als englischem Landschaftspark gestaltet ist. Er wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts auf Veranlassung des Schlossherren Freiherr Ludwig Philipp vom Hagen unter Mitwirkung des Gartenarchitekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff angelegt. Seine Fertigstellung erfolgte erst unter Graf Christoph vom Hagen 1810. In den Park sind heute der alte Burggraben, Reste der Stadtmauer und Teiche integriert. Während der Park im Süden von der Stadtkirche begrenzt wird, steht in Schlossnähe das im schlichten klassizistischen Stil erbaute Teehaus. Außerdem befindet sich im Park ein aus Findlingen errichtetes quadratisches Mausoleum für die 1907 verstorbene Erika vom Hagen.
Koordinaten: 52° 8′ 24" n. Br., 11° 57′ 17" ö. L.