Schloss Heuchlingen
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Schloss Heuchlingen ist eine landwirtschaftlich genutzte Staatsdomäne, deren Ursprung ins 12. Jahrhundert datiert. Die Anlage befindet sich außerhalb von Bad Friedrichshall auf der Gemarkung des Ortsteils Duttenberg.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Anlage wurde vermutlich im 12. Jahrhundert als Burg erbaut und im Jahr 1222 nebst einer Mühle erstmals erwähnt. 1449 wurde die Burg im so genannten „Städtekrieg“ durch Wimpfener Bürger niedergebrannt.
1484 erwarb der Deutsche Orden die Anlage und ließ sie renovieren. Kurz darauf wurde die Burg während des Bauernkriegs im Jahr 1525 abermals zerstört. Unter dem Hochmeister des Deutschen Ordens Walther von Cronberg erfolgte ab 1530 der Wiederaufbau im Stil der Renaissance. Wie auch andernorts wurden die Bauarbeiten durch Frondienst leistende Untertanen verrichtet.
Seine heutige barocke Gestalt erhielt das Schloss durch verschiedene Umbaumaßnahmen zwischen 1761 und 1781 unter dem Deutschordensmeister Karl Alexander von Lothringen, dessen Wappen an der Schlossmauer prangt, und seinen Baumeister Georg Philipp Wenger.
Nach Auflösung des Deutschen Ordens fiel das Anwesen als Staatsdomäne an das Königreich Württemberg, das die Anlage u. a. auch als Kaserne nutzte. Seit ca. 1900 ist das Anwesen an die Südzucker AG bzw. deren Vorläufer als landwirtschaftliches Hofgut verpachtet, seit 2002 sind einige sanierte Flächen in den Wohngebäuden als Büros und Wohnungen unterverpachtet. Eine Teilfläche der Domäne (20 ha) wurde 1954 der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg zugeteilt, die dort ein Obstbauversuchsgut von heute 34 ha Größe einrichtete.
Die Anlage ist normalerweise nicht zugänglich und war zuletzt beim Tag des offenen Denkmals 2006 zu besichtigen.
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Anlage besteht aus einem dreigliedrigen, barock anmutenden Wohngebäude mit Wirtschaftsgebäuden, Kellern, Torhaus und Türmen, die von Mauern und Gräben umgeben sind. Außerhalb der Mauern befinden sich weitere teilweise stattliche Wirtschaftsgebäude. Ein unterirdischer Fluchtgang verband einst den Schlossbrunnen mit dem Untergeschoss des Torturms.
Die Anlage beeindruckt vorwiegend durch ihr barockes Äußeres. Da das Gebäude nach den letzten Umbauten 1781 nur noch etwa 20 Jahre von Deutschordenskomturen bewohnt, anschließend jedoch 200 Jahre militärisch und landwirtschaftlich genutzt wurde, fehlt im Inneren jeglicher Prunk. Lediglich im Rittersaal wurden Reste historischer Wandmalereien freigelegt.
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Koordinaten: 49° 15′ 06" N, 09° 12′ 52" O