Schloss Dammsmühle
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Das Schloss Dammsmühle ist ein Barockschloss im Barnim. Es wurde 1768 von dem Berliner Lederfabrikanten Peter Friedrich Damm als zweigeschossiges Palais in einem Waldstück westlich des Dorfes Schönwalde, einem heutigen Ortsteil von Wandlitz, errichtet.
Nach dem Tod Damms verfiel das Gebäude. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb Leutnant Adolf Wollank, Sohn des Pankower Amtsvorstehers Adolf Friedrich Wollank, das Anwesen und baute es zu einem Herrensitz aus. Er ließ das Gebäude aufstocken und fügte einen neobarocken Turm mit Zwiebelhaube hinzu.
Nach dem Tod Adolf Wollanks im Jahre 1915 verwaltete sein Bruder Otto das Schloss Dammsmühle, bis es 1919 an den Kaufmann Hermann Zirkel aus Zehlendorf veräußert wurde.
Zehn Jahre später, im Jahre 1929 erwarb der Brite Harry Goodwin Hart, damals Direktor von Unilever, das Grundstück. Nachdem Hart mit seiner jüdischen Frau Deutschland im Jahre 1938 verlassen musste, wurde Hart 1940 enteignet. Nach der Enteignung des „feindlichen Vermögens“ befand sich das Schloss im Besitz von Heinrich Himmler. Nach Kriegsende wurde es von der Roten Armee besetzt. 1959 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit der DDR das Haus und nutzte es bis 1989 als Jagdschloss.
Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurde das Schloss kurzzeitig als Hotel genutzt. Seit der Schließung des Hotels verfällt das Anwesen.
Im Jahre 1997 erhielten die Erben von Harry Goodwin Hart das Grundstück zurück, die das Schloss wieder verkauften. Dem Schloss hat es nichts genutzt. Es verfällt weiter.
[Bearbeiten] Filmkulisse
Das malerische Anwesen diente vor seinem Verfall mehrmals als Filmkulisse. Folgende Filme wurden hier gedreht:
- 1929: Sein bester Freund mit Harry Piel
- 1934: Der Vetter aus Dingsda, Regisseur Georg Zoch,
- 1991: Haus am See, Serie der ARD
- 2006: Virus Undead
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Zirke: Dammsmühle. Commerz, Politik, Frivoles im Haus am See, Brandenburgisches Verlagshaus 1992
- Horst Hup, Maria Müller, Inge Jahnke: Ein Schloß in der Mark – Erinnerungen an Dammsmühle, 4. überarbeitete Auflage der Chronik von Dammsmühle, März 1993, Druckhaus Berlin-Mitte GmbH
[Bearbeiten] Weblinks
- Claus-Dieter Steyer: Das vergessene Märchenschloss, Artikel im Tagesspiegel vom 2. Mai 2004 zur Geschichte des Schlosses
- Informationen zum Schloss aus Schönwalde
Koordinaten: 52° 41' 38" N, 13° 24' 27" O