Santa Maria del Mar
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Santa Maria del Mar ist eine gotische Kirche in Barcelona, Katalonien. Sie steht im Distrikt La Ribera und wurde zwischen 1329 und 1383 erbaut, also zur Blütezeit von Kataloniens Vorherrschaft im Handel und zur See. Sie ist ein herausragendes Beispiel katalanischer Gotik, mit einer Reinheit und Einheitlichkeit des Stils, die für große mittelalterliche Gebäude sonst unüblich ist.[1].
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[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Erwähnung einer Kirche Santa Maria am Meer stammt aus dem Jahre 998. Die Errichtung des heutigen Gebäudes wurde durch den Kanonikus Bernat Llull gefördert, der 1324 zum Erzdekan von Santa Maria ernannt wurde. Der Bau begann am 25. März 1329 mit der Grundsteinlegung durch König Alfons IV. wie durch eine Tafel auf Lateinisch und Katalanisch bezeugt wird, die an der Fassade zur Fossar de les Moreres angebracht wurde. Die verantwortlichen Architekten waren Berenger de Montagut, der das Gebäude entwarf, und Ramon Despuig. Während der Bauzeit waren alle Gilden des Ribera-Distrikts beteiligt.[2] Die Wände, die Seitenkapellen und die Fassaden wurden im Jahre 1350 vollendet. 1379 zerstörte ein Feuer bedeutende Teile des Bauwerks. Schließlich wurde am 3. November 1383 der letzte Stein gesetzt und am 15. August die erste Messe gelesen. 1428 verursachte ein Erdbeben schwere Verluste und zerstörte die Fensterrose in der West-Fassade.[3]. Das neue Fenster, im Flamboyant-Stil, wurde 1459 vollendet,[4] ein Jahr später konnte das Glas eingefügt werden.
Die Bilder und der Barockaltar wurden durch einen Brand im Jahre 1936 zerstört. Die Sakramentskapelle, an die Apsis anschließend, wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt.[5]
[Bearbeiten] Architektur
[Bearbeiten] Außenansicht
Von außen gesehen erweckt Santa Maria den Eindruck von Massigkeit, der über das Innere hinwegtäuscht. Sie ist eingeschlossen von den engen Straßen von Ribera, was es schwierig macht, sich einen Gesamteindruck zu verschaffen, außer von der Fossar de les Moreres und der Plaça de Santa Maria, die beide früher Friedhöfe waren. Der letztgenannte wird von der West-Fassade der Kirche mit ihrer Fensterrose dominiert. Bilder von St. Peter und St. Paul besetzen die Nischen zu beiden Seiten des West-Portals, und das Tympanon zeigt den Heiland, flankiert von Maria und St. Johannes.
Der Nordwest-Turm wurde 1496 fertiggestellt, aber sein Gegenstück blieb bis 1902 unvollendet.[6]
[Bearbeiten] Innenraum
Im Gegensatz zur Außenansicht erweckt der Innenraum den Eindruck von Licht und Geräumigkeit. Es entspricht dem Basilika-Typus, mit drei Schiffen, die einen einzigen Raum ohne Querschiffe bilden und ohne architektonische Begrenzung zwischen Hauptschiff und Presbyterium. Das einfache Rippengewölbe wird von schlanken, achteckigen Säulen getragen und viel Sonnenlicht strömt durch die hohen Obergaden-Fenster.
Aufgrund eines Feuers, das durch anti-kirchliche Unruhen 1936 entstand, ist der Innenraum fast frei von Bildwerken, wie sie in Barcelonas anderen großen gotischen Kirchen, der Kathedrale der Hl. Eulalia und Santa Maria del Pi, zu finden sind. Unter den erwähnenswertesten Werken, die derzeit zerstört wurden, befand sich der barocke Altaraufsatz von Deodat Casanoves und Salvador Gurri.
Einige interessante Glasmalereien aus verschiedenen Perioden haben überdauert.[7]
[Bearbeiten] Santa Maria del Mar in der Literatur
Der Bau von Santa Maria del Mar ist der Hintergrund für den Roman Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones. Dieses Ende 2006 unter dem Original-Titel La Catedral del Mar erschienene Buch entwickelte sich in Spanien zum Bestseller und erschien im Dezember 2007 auch auf Deutsch.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Cirici, Alexandre. Barcelona paso a paso, Barcelona, Editorial Teide, S.A. 2nd ed., 1981
- ↑ Cirici, op.cit.
- ↑ Hernàndez-Cros, Josep Emili (ed.). Catàleg del Patrimoni Arquitectònic Històrico-Artístic de la Ciutat de Barcelona, Barcelona, Ajuntament de Barcelona, 1987
- ↑ Cirici, op.cit.
- ↑ Hernàndez-Cros, op. cit.
- ↑ Hernàndez-Cros, op. cit.; Cirici, op. cit.
- ↑ Hernàndez-Cros, op. cit.; Cirici, op. cit.
Koordinaten: 41° 23′ 1″ N, 2° 10′ 55″ O
