SA-13 Gopher
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SA-13B Gopher | |
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SA-13B Gopher
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Grunddaten | |
Funktion | Flugabwehrrakete |
Hersteller | OKB-16 (Nudelman) |
Entwicklung | 1969 |
Weitere Leistungsmerkmale | |
Triebwerk | Feststoff-Raketentriebwerk |
Gefechtsgewicht | 42 kg |
Länge | 2,35 m |
Durchmesser | 120 mm |
Spannweite | 400 mm |
Geschwindigkeit | 550 m/s |
Reichweite | 8 km |
Service ceiling | 3.500 m |
Gefechtskopf | 5 kg Continuous Rod |
Zielerkennung | Passiv IR plus Fotokontrast |
Waffenplattformen | MT-LB Kettenfahrzeug |
SA-13 Gopher ist der NATO-Codename für die sowjetische ZRK-BD 9K35 "Strela-10" (russisch: Стрела-10 – Pfeil), ein Kurzstrecken-Flugabwehrsystem.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entwicklung
Das System SA-13 wurde als Nachfolger der SA-9 Gaskin konzipiert. Die Entwicklung begann 1969 im Konstruktionsbüro Nudelman (OKB-16). Die ersten Systeme wurden 1978 an die sowjetischen Landesstreitkräfte ausgeliefert.
[Bearbeiten] Lenkwaffe
Die Lenkwaffen der SA-13 tragen die Bezeichnung 9M37 und verfügen über einen passiv arbeitenden Infrarot-Suchkopf. Die später eingeführten 9M333 Lenkwaffen verfügen über einen verbesserten Spreng- und Suchkopf. Dieser Suchkopf ermöglicht auch die Bekämpfung von Zielen bei schlechtem Wetter oder nachts. Ebenso können kleine, frontal anfliegende Ziele bekämpft werden. Die Höchstgeschwindigkeit der Lenkwaffe beträgt rund Mach 1,8. Der vertikale Einsatzbereich der Lenkwaffe liegt bei 10-3.500 m, bei einem horizontalen Kampfbereich von 0,5-8 km.
[Bearbeiten] Fahrzeug und Radar
Das Fahrzeug basiert auf dem Chassis des russischen Truppentransporters MT-LB. Dieses Fahrzeug ist nach den Einsatzgrundsätzen der sowjetischen Militärdoktrin gebaut worden, d.h., dass die Fahrzeuge schwimmfähig und luftverlastbar sein sollten. Statt dem kleinen Turm mit einem 14,5 mm-MG wurde eine Werferanlage mit Radar aufgebaut. Dank der äußerst breiten Ketten zeigt das Fahrzeug besonders im Schnee gute Fahreigenschaften. Der sehr geringe spezifische Bodendruck erlaubt auch Bewegung im tiefen Schnee oder Schlamm, ohne steckenzubleiben.
Auf dem Trägerfahrzeug ist ein um 360° drehbarer Turm mit vier Lenkwaffen in Startboxen montiert. Dieser wird in der Marschstellung zusammen geklappt, wobei die Startboxen flach auf dem Dach liegen. Im Turm hinter einem Plexiglasfenster befindet sich der Richtschütze mit dem optischen Visier. Ein Radar (NATO: SNAP SHOT) ist zwischen den vier Startbehältern angebracht und dient zur Entfernungsmessung. Es hat eine maximale Erfassungsreichweite von 10 km. An jedem Fahrzeug sind vier passiv arbeitende Radarempfänger (NATO: FLAT BOX) angebracht. Die Zielerfassung erfolgt optisch durch den Richtschützen. Um die Treffererwartung zu erhöhen wird im Einsatz meistens eine Salve von zwei Lenkwaffen auf ein Ziel abgefeuert.
[Bearbeiten] Varianten
- 9K35 Strela-10SV: 1. Serienversion eingeführt 1976 mit vier in Start- und Transportbehältern untergebrachten 9M37-Lenkwaffen.
- 9K35M Strela-10M: 2. Serienversion eingeführt 1979 mit modernisierter Elektronik und verbesserten 9M37M-Lenkwaffen.
- 9K35M2 Strela-10M2: 3. Serienversion eingeführt 1981 mit SNAP SHOT (9S86) Radarantenne zur Distanzmessung.
- 9K35M3 Strela-10M3: 4. Serienversion eingeführt 1989 mit neuer Elektronik und neuen 9M333-Lenkwaffen.
[Bearbeiten] Einsatz
Die SA-13 Gopher wurde zum Schutz von mechanisierten Formationen entwickelt. Hauptziel ist die Bekämpfung tiefliegender Flugzeuge und Hubschrauber auf den Vormarschwegen. Es wird auf Brigadeebene eingesetzt.
[Bearbeiten] Nutzer
Benin, Afghanistan, Algerien, Angola, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien, Guinea, Indien, Irak (KRG), Jemen, Jordanien, Kroatien, Kuba, Libyen, Madagaskar, Mali, Mauretanien, Mosambik, Nicaragua, Polen, Russland, Serbien, Südafrika, Syrien, Tschechische Republik, Ungarn, Vietnam, Weißrussland