Rybka
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Rybka (tschechisch: Fischlein) gilt als das derzeit stärkste Schachprogramm der Welt.
Chefentwickler des 32-bit- und 64-bit-UCI-Programms ist der Internationale Meister Vasik Rajlich. Zum Entwicklerteam gehören auch Rajlichs Ehefrau Iweta, geborene Radziewicz, die den Titel einer Frauengroßmeisterin trägt, und der Internationale Meister Larry Kaufman, der an den Bewertungsfunktionen des Programmes arbeitet.
Rybka besitzt derzeit keine eigene Benutzeroberfläche, sondern kann in gängige Schach-Frontends wie Arena, Chess Assistant, ChessBase oder Shredder Classic eingebunden werden. Das Programm wird per Download sowie seit Juli 2006 auch auf DVD von der russischen Firma Convekta vertrieben. Eine eigene Oberfläche für Rybka wird momentan von Convekta entwickelt.
Seit Juni 2007 ist Rybka der amtierende Computerschach-Weltmeister.
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[Bearbeiten] Versionsgeschichte
Eine Betaversion von Rybka 1.0 sorgte im Dezember 2005 durch hervorragende Testergebnisse für Furore. Sie spielte besser als alle damaligen kommerziellen Engines. Diese Version ist heute kostenlos verfügbar. Im März 2006 wurde die kommerzielle Version 1.2 veröffentlicht, zu der es in der Folge einige Updates bis zur Version 1.2f vom Mai 2006 gab. Seit Version 2.0 (Juni 2006) werden mehrere Prozessoren unterstützt. Rybka gilt zur Zeit als die stärkste Engine der Welt. Die Versionen Rybka 2.3.1 (März 2007) und 2.3.2(a) (Juni 2007) führen weltweit die wichtigsten Ranglisten an (CCRL, CEGT, CSS, SCCT, und SSDF). Unter dem Namen Rybka Winfinder steht eine modifizierte Version zur Verfügung, die taktisch und insbesondere beim Motiv "Königsangriff" nochmal deutlich stärker ist als die Standardversion von Rybka, im direkten Vergleich aber insgesamt schwächer spielt. Außerdem gibt es eine Version Rybka 2.3 LK, die hinsichtlich der Figurenbewertung anhand von Vorschlägen Larry Kaufmans modifiziert wurde. Die aktuelle Version ist Rybka 2.3.2a (Juni 2007).
[Bearbeiten] Turnierergebnisse
[Bearbeiten] Computerschachturniere
Rybka konnte ab 2005 mehrere Computerschachturniere gewinnen: das 15. IPCCC Turnier in Paderborn, das CCT8 sowie das ICT6 in Leiden. Bei der 14. Computerweltmeisterschaft 2006 in Turin belegte eine Testversion von Rybka 2 unter dem Namen Rajlich hinter einer Testversion von Junior und punktgleich mit einer Testversion von Shredder (aber mit schlechterer Feinwertung und Niederlage im direkten Vergleich) den dritten Platz. Im Juli 2006 gewann das von Großmeister Michał Krasenkow unterstützte Rybka-Team das 3. PAL/CSS Freistil-Turnier. Im November gewann Rybka 2.2 die 26. Offene Computerschachmeisterschaft der Niederlande in Leiden überlegen mit 9/9, im Dezember das 16. IPCCC mit 6,5 Punkten aus 7 Partien. Im Mai 2007 folgte der Sieg beim ICT7 in Leiden, im Juni mit Version 2.3.2 der Gewinn der 15. Computerschach-Weltmeisterschaft in Amsterdam (10 Punkte aus 11 Partien, keine Niederlage). Im Juni gewann das Rybka-Team (IM Iweta Rajlich, IM Vasik Rajlich und Rybka) das 6. PAL/CSS Freistil-Turnier. Im August gewann Rybka in Mainz die Computerweltmeisterschaft im Chess960. Im Oktober siegte Rybka bei der 27. Offenen Niederländischen Computerschachmeisterschaft in Leiden und der 2. Americas Computer Chess Championship. Beim IPCCC 2007 musste sich Rybka wegen der schlechteren Feinwertung HIARCS geschlagen geben (beide erzielten 5,5/7 Punkte). 2008 gewann Rybka das CCT10 zusammen mit Naum.
[Bearbeiten] Ergebnisse gegen menschliche Spieler
Im Januar 2006 gewann Rybka einen Wettkampf gegen den chilenischen Großmeister Ivan Morovic Fernandez (ELO 2551) mit 1,5-0,5. Im März nahm Rybka an einem Turnier der Kategorie IX (ELO-Schnitt 2460) in Santiago de Chile teil und gewann überlegen mit 9 Punkten aus 10 Partien (8 Siege, 2 Remis). Im Oktober und Dezember gewann Rybka jeweils zwei über Schachserver ausgetragene Schnellschachpartien gegen Großmeister Larry Christiansen. Im März 2007 gewann Rybka einen Handicap-Wettkampf gegen Jaan Ehlvest mit 5,5-2,5, wobei das Programm in jeder der 8 Partien mit Weiß spielte und jeweils einen Bauern vorgab. Im Juli trat Ehlvest nochmals gegen Rybka an, diesmal hatte er in jeder Partie Weiß und das Eröffnungsbuch des Programms war auf drei Züge begrenzt. Zudem hatte er die doppelte Bedenkzeit zur Verfügung. Das Match endete 4,5-1,5 zugunsten von Rybka. Im August gewann Rybka einen Wettkampf mit Bauernvorgabe gegen Joel Benjamin mit 4,5-3,5. Im Unterschied zum ersten Wettkampf gegen Ehlvest spielte das Programm abwechselnd mit Weiß und Schwarz, wobei jeweils die Bauern d2, c7, b2, a7, e2, f7, g2 und h7 vorgegeben wurden. Im September besiegte Rybka in Mexico den Großmeister Robert Fontaine, der in jeder Partie Weiß hatte, mit 2-0. Im Januar 2008 spielte Rybka einen weiteren Wettkampf gegen Joel Benjamin, der in allen acht Partien Weiß hatte und ein Remis als Gewinn angerechnet bekam. Das Ergebnis war 6-2 zugunsten von Rybka. Im März 2008 endete ein Match gegen Großmeister Roman Dzindzichashvili 4-4, bei dem Rybka einen Bauern vorgab und immer Schwarz hatte.
[Bearbeiten] Spielstil
Rybkas besondere Stärke liegt in dem gelungenen Versuch, einem Computer die Feinheiten des positionellen Spiels beizubringen. Rybka wurde mit viel Schachwissen ausgestattet, um Stellungen zuverlässig bewerten zu können. Entgegen der typischen Spielweise fast aller Schachprogramme, die vorwiegend taktische Stellungen anstreben, in geschlossenen Stellungen jedoch planlos agieren, verschafft sich Rybka oft unbemerkt positionelle Vorteile, die dann auch konsequent ausgenutzt werden.
Charakteristisch für den Spielstil von Rybka sind positionelle Qualitätsopfer, die von den anderen Engines oft nicht gefunden werden und bereits zu sehenswerten Partien auf Computerschachturnieren führten.
