RT-21M
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Die RT-21M (Pioner) war eine sowjetrussische mobile ballistische Mittelstreckenrakete zum Transport von nuklearen Gefechtsköpfen. Sie konnte einen 1-Megatonnen-Sprengkopf (mod 1) je nach Modell zwischen 600 und 5.000 km weit befördern. Spätere Modelle waren auch fähig, bis zu 3 MIRV-Sprengköpfe zu je 150 Kilotonnen (kT) zu transportieren (mod 2). Der NATO-Codename war SS-20 Saber. Im GRAU-Index trugen ihre Versionen die Bezeichnungen 15Zh45, 15Zh45UTTKh und 15Zh53.
Die Waffe sollte die älteren Raketen des Typs R-12 (SS-4) und R-14 (SS-5) ersetzen. Nach ihrer Indienststellung 1976 wurden 495 Raketen an 29 verschiedenen Orten stationiert. Die Raketen wurden zum Teil in Silos stationiert. Der größte Teil der Systeme war aber mobil auf dem 12x12-Transport- und Startfahrzeug TELAR MAZ-547V untergebracht. Ab diesem Fahrzeug konnten die Raketen mit einer minimalen Vorwarnzeit von 5 bis 15 Minuten gestartet werden. Insgesamt wurden 654 Lenkwaffen sowie 500 Transport- und Startfahrzeuge hergestellt.
Die Stationierung dieser Waffen diente der NATO als Begründung für ein eigenes Aufrüstungsprogramm aufgrund des sogenannten NATO-Doppelbeschlusses.
Nach Angaben des westdeutschen Bundesministeriums der Verteidigung verfügte die Sowjetunion im September 1983 über 39 Stellungen mit 351 einsatzbereiten SS-20-Raketen. Diese könnten maximal 1.053 nukleare Gefechtsköpfe tragen. 243 Raketen seien in den westlichen sowjetischen Militärbezirken Weißrussland, Karpaten und Ural aufgestellt.
Entgegen verbreiteter Ansicht waren SS-20-Raketenkomplexe zu keinem Zeitpunkt auf dem Gebiet der DDR oder CSSR stationiert.
Im Gegensatz zu Interkontinentalraketen (ICBM) konnten mit der SS-20 nur Ziele in Europa, nicht aber in den USA angegriffen werden. Allerdings lagen auch Ziele in der Volksrepublik China, Korea und Alaska in potentieller Reichweite.
Bis Mai 1991 wurden alle 405 stationierten Raketen im Rahmen des INF-Abkommens (Intermediate-Range Nuclear Forces) von 1987 zerstört und teilweise durch SS-25-Raketen ersetzt.
Die SS-20 gilt als das leistungsstärkste jemals hergestellte Mittelstreckensystem, bei keinem einzigen Start gab es eine Fehlfunktion. Auch ist die 15Zh53-Lenkwaffe als einzige ihrer Klasse mit einem MIRV-Gefechtskopf bestückt.
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[Bearbeiten] Übersicht Varianten der SS-20 Saber
System | RSD-10 Pioner | RSD-10 Pioner-UTTH | RSD-10 Pioner-3 |
NATO-Code | SS-20 Saber mod 1 | SS-20 Saber mod 2 | SS-X-28 |
Lenkwaffe | 15Zh45 | 15Zh53 | 15Zh45UTTKh |
Einführungsjahr | 1975 | 1980 | Entwicklung gestoppt |
Länge | 16,49 m | 16,49 m | 17,00 m |
Rumpfdurchmesser | 1.790 mm | 1.790 mm | 1.790 mm |
Flügelspannweite | 2.900 mm | 2.900 mm | 2.900 mm |
Gewicht | 37.000 kg | 37.000 kg | unbekannt |
Nutzlast | 1.500 kg | 1.700 kg | 1.300 kg |
Sprengkopf | 1 RV mit 500 oder 1000 kT | 3 MIRV mit je 150 kT | 3 MIRV mit je 50 oder 75 kT |
Einsatzreichweite | 5.000 km | 5.400 km | 5.500-7.000 km |
Steuerung | Trägheitsnavigationsplattform | Trägheitsnavigationsplattform | Trägheitsnavigationsplattform |
Treffergenauigkeit (CEP) | 550 m | 400 m | 450-1.000 m |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- JANE'S STRATEGIC WEAPON SYSTEMS Edition 2000 Jane's Verlag
- Russian Strategic Nuclear Forces by Frank von Hippel, Pavel Podvig
- Landgestützte sowjetische/russische ballistische Lenkwaffen DTIG - Defense Threat Informations Group, Juli 2005