Rostrum

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Als Rostrum (lat.: Schnabel) werden in der Anatomie grundsätzlich spitz zulaufende oder schnabelartige Verlängerungen oder Auswüchse bezeichnet. Im Einzelnen sind dies:

1. der knöcherne Teil der Schnauze.
2. bei Vögeln den Schnabel
3. die schnauzenartige Verlängerung des Mauls bei Delfinen oder Knochenfischen, zum Beispiel dem Stör, und Knorpelfischen wie den Haien.
4. bei Reptilien das zu einem schmalen, dolchartigen Knochen reduzierte Parabasale (Parasphenoid) als das Rostrum parabasale.
5. bei Krebstieren die vordere Verlängerung des Carapax.
6. bei Insekten uneinheitlich für eine Verlängerung des Kopfes, etwa die Verlängerung der Mundpartie beispielsweise bei Schnabelfliegen, Stechfliegen, Schnabelkerfen oder Rüsselkäfern.
7. bei Schnecken die Verlängerung des Mundsaums und die Siphonalrinne.
8. die Verlängerung des Kopfes bei Bandwürmern, siehe Rostellum.

In der Paläontologie nutzt man den Begriff Rostellum für

1. den massiven, ungekammerten Teil der Hartteile der Belemniten (Donnerkeil).
2. bei Ammoniten die Verlängerung des äußeren Mundsaumes.
3. die vorderste ventrale Platte des Kopfschildes bei Trilobiten (Rostralschild)

Außerhalb der Biologie und Anatomie steht der Begriff Rostrum für

1. den Rammsporn (gr.: embolon) am Vorderteil eines antiken Kampfschiffes. Der Name stammt aus der Zeit als die Schiffsvorderteile die Gestalt eines Tiers hatten und der Rammsporn in Form der Schnauze des Tiers gestaltet wurde. Später erhielt das Rostrum die Form eines Dreizacks, der in Höhe der Wasserlinie aus dem Bug des Schiffes herausragte.
2. in der Archäologie die kammartige Struktur, die bei grobschlächtigen Statuenmenhiren oder auf Felsritzungen die obere Erweiterung einer kopfartigen Ausbildung bildet, siehe Rostrum (Archäologie)