Roland Petit
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Roland Petit (* 13. Januar 1924 in Villemomble in der Nähe von Paris) ist ein französischer Tänzer und Choreograf von internationalem Ruf.
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[Bearbeiten] Frühe Karriere
Roland Petit, dessen Vater ein Bistro führte, fing im Alter von neun Jahren an zu tanzen und kam mit 16 Jahren an die Ballettschule der Pariser Oper, wo die späteren Stars Leslie Caron und Violette Verdy zu seinen frühen Partnerinnen gehörten. Nach Kriegsende verließ er die Oper und gründete 1948 seine eigene Kompanie, Les Ballets de Paris de Roland Petit. Aus dieser Zeit stammt seine bekannteste Choreografie, Carmen (1949), mit Renée (Zizi) Jeanmaire im Titelpart, die 1954 seine Ehefrau wurde.
[Bearbeiten] Stil
Petit lässt sich der "Nouvelle Vague" des französischen Tanzes zuordnen, die eine Abwendung von der rein klassischen Formensprache verwirklichte. Tendenziell überwiegt bei ihm das Handlungsballett, obwohl er auch abstrakte Stücke geschaffen hat. Fantastische, märchenhafte Elemente mischen sich mit Realismus in Inhalt und Darstellung.
Seine Choreografien sind rasant, witzig und sehr theaterwirksam: er baut z.B. akrobatische Elemente und Pantomime ein und verwendet moderne, im Alltag gebräuchliche Requisiten. Auch Gesangseinlagen werden eingestreut. So war eine genreübergreifende Nähe zum Musical und Musikfilm von Anfang an gegeben. Petit choreografierte in der Folge auch für Ausstattungsrevuen und Filme wie z.B. Daddy Long Legs mit Fred Astaire, den er sehr schätzte, und das Filmmusical Anything Goes.
[Bearbeiten] Späteres Schaffen
1960 wandte sich Petit wieder mehr dem traditionellen Bühnentanz zu, als er den Auftrag erhielt, die "Festivals populaires de ballet" in der französischen Stadt Chaillot zu präsentieren. Petit arbeitete mit vielen verschiedenen Kompanien, wie dem damaligen Sadler's Wells Ballet (dem heutigen Royal Ballet) und dem Königlich Dänischen Ballett zusammen.
Von 1970-75 war er Geschäftsführer und Eigentümer des Revuetheaters Casino de Paris. 1972 gründete er das Ballet de Marseille, das er bis einschließlich 1997 leitete. Petit veröffentlichte 1993 seine Memoiren unter dem Titel J'ai dansé sur les flots. Sein bislang letztes, 2004 auf die Bühne gebrachtes Werk, das sich mit dem eigenen kreativen Prozess im Lauf seiner Karriere auseinandersetzt, trägt den Titel Les chemins de la création.
[Bearbeiten] Zusammenarbeit
Für seine Produktionen tat sich Petit mit anderen berühmten Kreativen zusammen: Marcel Landowski, Gabriel Yared und Henri Dutilleux schrieben Ballettmusiken, die Modeschöpfer Yves Saint-Laurent und Christian Dior entwarfen Kostüme für ihn und Künstler wie Pablo Picasso, Niki de Saint-Phalle und Max Ernst schufen Bühnenbilder für seine Ballette. Auch bei den Librettos finden sich große Namen: Georges Simenon, Jean Anouilh und Jacques Prévert.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Le jeune homme et la mort 1946
- Les forains (1948)
- Carmen (1949)
- Ballabile (1950)
- Le loup (1953)
- Notre-Dame de Paris (1965)
- Paradise Lost (1967)
- Coppélia (1975)
- Symphonie phantastique (1975)
- Le phantôme de l'Opéra
- Les amours de Frantz ( 1981)
- The Blue Angel (1985)
- Clavigo (1999)
- Les chemins de la création (2004)
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Petit, Roland |
| KURZBESCHREIBUNG | Choreograf, Tänzer |
| GEBURTSDATUM | 13. Januar 1924 |
| GEBURTSORT | Villemomble, Frankreich |
