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Robert Menasse – Wikipedia

Robert Menasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Robert Menasse
Robert Menasse

Robert Menasse (* 21. Juni 1954 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller, Übersetzer und Essayist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Robert Menasse studierte in Wien, Salzburg und Messina Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft und promovierte 1980 mit der Arbeit Der Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb. Am Beispiel Hermann Schürrer zum Dr. phil.. Von 1981 bis 1988 lehrte er zunächst als Lektor für österreichische Literatur, später als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie an der Universität São Paulo in Brasilien. Seit seiner Rückkehr nach Wien arbeitet er als freier Schriftsteller und Übersetzer aus dem brasilianischen Portugiesisch. 1981 wurde er Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, zwölf Jahre später wurde er in den P.E.N. Club gewählt. Menasse lebt heute hauptsächlich in Wien. Er ist der Halbbruder der Journalistin und Schriftstellerin Eva Menasse.


[Bearbeiten] Romane

Robert Menasses erste Erzählung Nägelbeißen wurde 1973 in der Zeitschrift Neue Wege veröffentlicht. Von 1975 bis 1980 arbeitete er an seinem unvollendeten und unveröffentlichten Roman Kopfwehmut, einem Gesellschaftsroman, der im Wien der 1970er Jahre spielt. Sein erster veröffentlichter Roman Sinnliche Gewißheit erschien 1988, als der erste Teil der in Brasilien begonnenen Trilogie der Entgeisterung. Letztere umfasst den 1991 publizierten Roman Selige Zeiten, brüchige Welt, der zugleich Kriminalroman, philosophischer Roman und jüdische Familiensage ist, sowie den Roman Schubumkehr (1995) und die Nachschrift Phänomenologie der Entgeisterung (1995). In Schubumkehr schildert Menasse vor dem Hintergrund der privaten Lebensumstände des Literaturdozenten Roman, der bereits in Selige Zeiten, brüchige Welt eingeführt wurde, den Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und das Zerbrechen der vertrauten Ordnung in einem kleinen niederösterreichischen Dorf. Dieser Roman, der nicht zuletzt auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte darstellt, wurde 1999 mit dem Grimmelshausen-Preis ausgezeichnet und verschaffte dem Autor allgemeine Bekanntheit. Wie sowohl im Titel des Romans Schubumkehr als auch in der Trilogie der Entgeisterung bereits anklingt, verkehrt Menasse Hegels Phänomenologie des Geistes. Im Gegensatz zu Hegel, der eine Entwicklung des menschlichen Bewusstseins zum allumfassenden Geist annimmt, geht Menasse von einer regressiven Entwicklung aus, deren letzte Stufe die sinnliche Gewissheit ist. In seinem Roman Die Vertreibung aus der Hölle (2001) stellt Menasse die Objektivierbarkeit der Geschichte in Frage, verknüpft mit der persönlichen Geschichte des Autors und dessen jüdischen Wurzeln. 2007 erschien sein letzter Roman mit dem Titel Don Juan de la Mancha, in dem er von mehr oder weniger fiktiven Begebenheiten aus dem (Liebes-)Leben des Zeitungsredakteurs Nathan – zwischen Lustlosigkeit, Trieb, Begierde und der Suche nach der erfüllten Liebe - erzählt.


[Bearbeiten] Essays und kulturtheoretische Schriften

Essays wie Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik (1990) oder Das Land ohne Eigenschaften (1992), die Menasse als Essayisten berühmt machten, aber auch Kritik wegen “Nestbeschmutzung“ laut werden ließen, folgten im Laufe der Zeit die Essaybände Hysterien und andere historische Irrtümer (1996) sowie Dummheit ist machbar (1999), Erklär mir Österreich (2000) und Das war Österreich (2005). Der Autor setzt sich in seinen Texten auf kritisch-ironische Art und Weise u.a. mit der österreichischen Vergangenheit auseinander, bezieht zur gegenwärtigen kulturpolitischen Situation in seinem Heimatland Stellung und macht immer wieder auf den latenten Antisemitismus im deutschsprachigen Raum aufmerksam.


[Bearbeiten] Kritik

Eine ausführliche Kritik am essayistischen Werk Menasses, seiner Methodik und seinen Thesen zu Österreich findet sich in der Essaysammlung Kollateralschäden. Essays zur blau-schwarzen Wende in Österreich von Michael Amon, die 2005 mit dem Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch ausgezeichnet wurde. Weitere Beiträge und Kritiken zu Menasses essayistischem Schaffen finden sich u.a. in 99Die Zeitschrift des NeuenForumsLiteratur.

Unter dem Titel Robert Menasse, schon wieder ein Ostmärker, der die Welt retten möchte, kritisiert Henryk M. Broder auf seiner Homepage Robert Menasse bezugnehmend auf dessen Beitrag Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung in den Frankfurter Poetik-Vorlesungen vom Mai 2005: “Er [Menasse] hielt ein »Plädoyer für die Gewalt« (so der Titel der vierten Vorlesung), in dem er den Terror des 11. September als »unsere Rettung im dialektischen Sinne« bezeichnete und die Terroristen als »Ideal einer individuellen Entfaltung«. Und er bekam Beifall dafür.“


[Bearbeiten] Preise, Auszeichnungen und Stipendien

  • 1987 Staatsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur
  • 1989 Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur
  • 1990 Heimito-von-Doderer-Preis der Niederösterreichischen Gesellschaft für Kunst und Kultur
  • 1991 Staatsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur
  • 1992 Hans-Erich-Nossack-Förderpreis für Prosa des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie Köln
  • 1992 Förderungspreis für Literatur des Theodor-Körner- Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst
  • 1992/93 Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien
  • 1994 Aufenthalt in Berlin im Rahmen eines Stipendiums des DAAD
  • 1994 Literaturpreis der Stadt Marburg/Lahn
  • 1994 Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Romane
  • 1994 Literaturpreis der Alexander-Sacher-Masoch-Stiftung Wien
  • 1996 Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens
  • 1998 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
  • 1999 Grimmelshausen-Preis
  • 1999 "Writer in Residence" in Amsterdam
  • 2002 Joseph-Breitbach-Preis Mainz
  • 2002 Friedrich-Hölderlin-Literaturpreis der Stadt Bad Homburg
  • 2002 Lion-Feuchtwanger-Preis der Berliner Akademie der Künste
  • 2002 Marie-Luise-Kaschnitz-Preis der Evangel. Akademie Tutzing
  • 2003 Erich-Fried-Preis
  • 2003 Niederländischer Buchpreis
  • 2006 Ernennung zum Ritter des französischen Ordens der „Arts et Lettres“

Mit dem Preisgeld, das Menasse für den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik erhielt, stiftete er im Jahre 2000 den Jean Améry-Preis für Essayistik neu.

[Bearbeiten] Werke

  • Sinnliche Gewißheit. Roman. Rowohlt, Reinbek 1988.
  • Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik. Essays zum österreichischen Geist. Sonderzahl, Wien 1990.
  • Selige Zeiten, brüchige Welt. Roman. Residenz, Salzburg, Wien 1991.
  • Das Land ohne Eigenschaften. Essay zur österreichischen Identität. Sonderzahl, Wien 1992.
  • Phänomenologie der Entgeisterung. Geschichte vom verschwindenden Wissen. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1995.
  • Schubumkehr. Roman. Residenz, Salzburg, Wien 1995.
  • Hysterien und andere historische Irrtümer. Nachw.: Rüdiger Wischenbart. Sonderzahl, Wien 1996.
  • Überbau und Underground. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1997.
  • Mit Elisabeth und Eva Menasse: Die letzte Märchenprinzessin. Ill.: Gerhard Haderer. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1997.
  • Mit Elisabeth und Eva Menasse: Der mächtigste Mann. Ill.: Kenneth Klein. Deuticke, Wien, München 1998.
  • Dummheit ist machbar. Begleitende Essays zum Stillstand der Republik. Sonderzahl, Wien 1999.
  • Erklär mir Österreich. Essays zur österreichischen Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2000.
  • Die Vertreibung aus der Hölle. Roman. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2001.
  • Das war Österreich. Gesammelte Essays zum Land ohne Eigenschaften. Hrsg. v. Eva Schörkhuber. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2005.
  • Das Paradies der Ungeliebten. Politisches Theaterstück. Uraufführung 7. Oktober 2006 im Staatstheater Darmstadt
  • Don Juan de la Mancha oder die Erziehung der Lust. Roman. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2007.


  • Robert Menasse. Hrsg. v. Kurt Bartsch und Verena Holler. Droschl, Graz, Wien 2004.
  • Felder der Literatur: Eine literatursoziologische Studie am Beispiel von Robert Menasse. Verena Holler. Lang, Frankfurt/M., Wien 2003.
  • Die Welt scheint unverbesserlich. Zu Robert Menasses ‚Trilogie der Entgeisterung’. Hrsg. v. Dieter Scholz. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1997.


[Bearbeiten] Weblinks


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