Resultante
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Die Resultante ist ein Werkzeug der kommutativen Algebra (einem Teilgebiet der Mathematik), um zwei Polynome auf das Vorhandensein gemeinsamer Nullstellen zu prüfen. In Erweiterung auf multivariate polynomiale Gleichungssysteme kann die Resultante dazu verwendet werden, nacheinander die Variablen des Systems zu eliminieren. Zu diesem Zweck wurde die Resultante und ähnliche Konstruktionen im Verlaufe des 19. Jahrhunderts untersucht, zuerst für Systeme mit Symmetrien, 1882 durch L. Kronecker auch für den allgemeinen Fall. In modernen Computer-Algebra-Systemen werden Resultanten bzw. deren mehrdimensionale Analoga benutzt, um aus einer vorher bestimmten Gröbner-Basis auf die Lösungen (bzw. deren Approximationen) eines Gleichungssystems zu schließen.
[Bearbeiten] Definition
Seien f und g zwei Polynome von Grad m bzw. n aus R[X], dem Polynomring in einer Unbestimmten über einem kommutativen unitären Ring R, ausgeschrieben
- f = f0 + f1X + ... + fmXm und g = g0 + g1X + ... + gnXn.
Dann ist die Resultante von f und g definiert als die Determinante der Sylvester-Matrix:
- .
Dabei stehen die Koeffizienten von f in deg(g)=n Zeilen und die Koeffizienten von g in deg(f)=m Zeilen; alle restlichen Einträge der Matrix sind Null. Die Sylvestermatrix ist also eine quadratische m+n-Matrix.
[Bearbeiten] Eigenschaften
Die (Transponierte der) Sylvestermatrix ist die Systemmatrix der Gleichung fp − gq = 0, aufgefasst als lineares Gleichungssystem in den Koeffizienten der Kofaktor-Polynome
- p = p0 + p1X + ... + pn − 1Xn − 1 und q = q0 + q1X + ... + qm − 1Xm − 1.
Haben die Polynome f und g einen gemeinsamen Faktor, so verschwindet die Resultante. Für die Aussage in der anderen Richtung benötigt man noch, dass der Ring R ein faktorieller Integritätsbereich, d.h. ohne Nullteiler und mit eindeutiger Primfaktorzerlegung ist. Das ist immer der Fall, wenn R ein Körper ist, z.B. die Körper der rationalen oder reellen Zahlen sowie Polynomringe darüber. Sind diese Bedingungen erfüllt, und gilt , so enthalten f und g einen gemeinsamen Faktor mit positivem Grad.
Ist der Koeffizientenbereich ein algebraisch abgeschlossener Körper, wie der Körper der komplexen Zahlen, so zerfallen die Polynome f und g in Linearfaktoren
- und .
In diesem Fall kann die Resultante als Ausdruck in den Nullstellen dargestellt werden, es gelten
- .
Mit Hilfe der Cramer’schen Regel kann man zeigen, dass es immer Polynome A und B mit Koeffizienten in R gibt, so dass
gilt. Die Koeffizienten von A und B ergeben sich aus der letzten Spalte der Komplementärmatrix der Sylvestermatrix.
[Bearbeiten] Beziehung zum Euklidischen Algorithmus
Eine ähnliche Formel erhält man durch den erweiterten Euklidischen Algorithmus. In der Tat kann aus diesem ein effizientes Berechnungsverfahren für die Resultante abgeleitet werden, das Subresultanten–Verfahren.