Respekt
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Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“ bzw. respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Achtung und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person (Respektsperson). Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht.
Gegenbegriffe sind Respektlosigkeit, Disrespekt, gesteigert: Verachtung.
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[Bearbeiten] Näheres
Die Respekterweisung kann folgende Gründe haben:
- Autorität der anderen Person („Ich habe Respekt vor dieser Person.“)
- Achtung vor der anderen Person oder Höflichkeit ihr gegenüber („Ich behandle diese Person mit Respekt.“),
- Toleranz gegenüber der anderen Person oder ihrer Handlungen („Ich respektiere diese Person bzw. ihre Handlungen.“).
- Anerkennung der anderen Person gegenüber („Diese Person verdient nach all diesen Leistungen Respekt.“)
- Vorsicht im Verhalten gegenüber der anderen Person, wenn diese in der Lage ist Macht auszuüben („Nachdem er in aller Deutlichkeit erfahren hatte, dass er ihm schaden konnte, lernte er Respekt vor ihm.“)
Der Ausdruck wird normalerweise auf zwischenmenschliche Beziehungen angewandt, kann jedoch auch auf Tiere, Gruppen, Institutionen oder Länder bezogen werden. Respekt impliziert nicht notwendigerweise Achtung, aber eine respektvolle Haltung schließt bedenkenloses egoistisches Verhalten aus. Die Respektvorstellung ist etwas Vorausgehendes und leitet sich nicht aus einer Rechtsvorstellung ab.
Respekt wird zuweilen als Synonym für Höflichkeit oder Manieren verwendet, obwohl diese Ausdrücke äußere Verhaltensweisen bezeichnen, während mit Respekt eigentlich eine innere Haltung gemeint ist. Kulturell bedingte Verschiedenheiten im Verhalten, Selbst- und Außenwahrnehmung können unbeabsichtigt den Anschein von Respektlosigkeit oder gar Tabuverletzung erwecken.
Viele Bewegungen haben zu unterschiedlichen Zeiten Respekt als Kernelement beansprucht, wie der Starkult, die Religion oder das Militär.
[Bearbeiten] In einzelnen Wissenschaften
[Bearbeiten] Sprachwissenschaft
In der Sprachwissenschaft wird Respekt als deiktische grammatische Kategorie behandelt.
[Bearbeiten] Theologie
„ Der Mensch muß die eigene Würde der Geschöpfe und ihrer Rhythmen respektieren; er darf nicht beliebig schalten und walten.“
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Haase: Respekt: die Grammatikalisierung von Höflichkeit. 2. Auflage. Lincom, München 1994
- Hartwig Hansen: Respekt – Der Schlüssel zur Partnerschaft. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-86010-8
- Richard Sennett: Respekt im Zeitalter der Ungleichheit. Berliner Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8333-0074-4