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Reininghaus (Graz) – Wikipedia

Reininghaus (Graz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reininghaus, Graz
Reininghaus, Graz

Die Reininghausgründe sind mit 50 Hektar die größte unbebaute Fläche in zentrumsnaher Lage in Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs. Sie liegen südwestlich des Hauptbahnhofs im Bezirk Eggenberg (Graz), 2 km vom Uhrturm entfernt. Die Fläche umfasst die Anbaufelder, Eisteiche und teilweise denkmalgeschützte Industriearchitektur der ehemaligen Brauerei Reininghaus. Historischen Seltenheitswert haben die 1,5 Hektar umfassenden Kellergewölbe, die zur Bierlagerung errichtet wurden und bis zu 8 Meter hoch sind.

Nach einigen gescheiterten Revitalisierungsversuchen wurde 2005 das Grundstück an einen privaten Investor verkauft und ein neues Entwicklungsprojekt gestartet. Die größte private Stadtteilentwicklung Österreichs begann 2006 mit einem Nachdenkprozess, in dem der Arbeit der Städteplaner die Ermittlung von Wünschenswertem („Konzeptionen des Wünschenswerten“) vorangestellt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] 18. Jahrhundert

Bereits vor 5000 Jahren führte eine Straße vom Schloßberg und der Murgasse in etwa entlang der heutigen Prankergasse, Friedhofgasse und Reininghausstraße nach Baierdorf. Sie kreuzte seit der Römerzeit die heutige Alte Poststraße, eine wichtige Transitstrecke zwischen Norden und Süden. Die Stadt Graz lag schon damals auf der anderen Seite des Flusses. Viele Reisende zogen an der Stadt vorbei. Deshalb erweiterten die Grazer Bürger 1361 ihr Stadtgebiet über die Mur hinaus bis an die Alte Poststraße. An der Kreuzung am Steinfeld entstand das größte Mauthaus der Stadt. Daneben stand bereits im Mittelalter ein Einkehrwirtshaus mit Übernachtungsmöglichkeit. Grundherren dieses Wirtshauses waren die Eggenberger. Johann Seyfried, Herzog zu Krumau und Fürst zu Eggenberg erteilte dem damaligen Wirt Lorenz Schaupp 1669 die Erlaubnis, auf dem Boden des Steinfeldes eine Brauerei einzurichten und Bier auszuschenken. Über das nächste Jahrhundert wechselte die Mauthausbrauerei mehrmals den Besitzer.


[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Der aus Westfalen stammende Johann Peter Reininghaus kaufte mit seiner Wiener Frau Therese Mautner Markhof 1853 das Mauthaus am Steinfeld. Es bestand aus einem Wohnhaus, einem Lagerkeller, Sudhaus, Gärkeller, Stall und einer Scheune und insgesamt fast 45 Hektar Land. Er begann, neben Bier auch Spiritus, Likör, Essig und Presshefe herzustellen. Gemeinsam mit seinem Bruder Julius, der ebenfalls eine Mautner Markhof geheiratet hatte, gründete er 1855 die Firma „Brüder Reininghaus“. Die Brüder Reininghaus bauten die erste mit Dampf betriebene Brauerei der Steiermark (von der heute nur mehr das Maschinenhaus übrig ist), und meldeten mehrere Patente für Brauereigeräte an. Für einen Flüssigkeitsmess- und Kontrollapparat gewann Johann Peter Reininghaus 1867 eine Medaille auf der Pariser Weltausstellung. Um 1900 war die Reininghausbrauerei der fünftgrößte Braubetrieb Österreichs. Bis zur Jahrhundertwende hat sich auch der Landbesitz verfünfundzwanzigfacht und reichte bis zum heutigen Weblinger Gürtel. In den ersten vier Jahrzehnten veränderte die Industrialisierung das Aussehen der Reininghausgründe nachhaltig: Eisteiche wurden angelegt, ein Kanal zur Mur gegraben und Gleise zur nahen Südbahnstrecke verlegt. Legendär waren auch die Büffel, mit denen das Reininghausbier in Graz ausgeliefert wurde. 1893 erstreckte sich das Absatzgebiet aber schon weit über die Landesgrenzen hinaus: nach Griechenland, Ägypten, Ostindien, Sansibar und bis nach Südamerika. Johann Peter Reininghaus liebte die Kunst und wurde ein großer Unterstützer des jungen Peter Rosegger, dem er im Hof der Brauerei zum ersten Mal begegnet war und dem er ein Studium in Laibach und Graz ermöglichte. Für seine rund 700 Mitarbeiter hatte der fortschrittliche Unternehmer schon früh eine Altersvorsorge eingerichtet und neben Wohnungen auch ein Werksspital, ein Altersheim und einen Sportplatz gebaut. Der Sportplatz ist heute der älteste der Stadt. Für Witwen und Waisen wurde eine Stiftung eingerichtet und Therese Reininghaus engagierte sich für Mädchenschulen und die Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium. Außerdem beteiligte man sich an der Gründung der Grazer Tramwaygesellschaft, am Elektrizitätswerk in Lebring und am Bau der Schlossbergbahn.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

1901 verwandelte die Witwe Johann Peters, Therese den Betrieb in eine Aktiengesellschaft. Es wurden weitere Kühlräume, riesige Keller und Hallen gebaut, bis der Erste Weltkrieg ausbrach. Nach dem Krieg fielen aufgrund der Schutzzölle gegen Österreich Exporte weg. Der Enkel Peter Reininghaus übernahm den Betrieb 1920 als Prokurist und kurbelte die Bierproduktion wieder an. Mitte der dreißiger Jahre kaufte man ein Aktienpaket der Leobner Brauerei Göss und legte so den Grundstein für die spätere Steirerbrau. In der Zwischenkriegszeit war Eggenberg mit über 15.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Marktgemeinde Österreichs. Größter Arbeitgeber war die Brauerei Reininghaus. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, emigrierte die Familie Reininghaus. Die Brauerei geriet unter die Herrschaft der Nationalsozialisten und wurde 1944 mit der Brauerei in Puntigam zwangsfusioniert. In den letzten Kriegsjahren produzierten die Puchwerke in den weitläufigen Kellern Kriegsgerät. Die Brauerei wurde mehrmals Opfer von Bombenangriffen und war bei Kriegsende schwer beschädigt. Nach der Rückkehr aus dem Exil verlegte man die Bierproduktion nach Puntigam. Versuche in Reininghaus, nichtalkoholische Getränke zu produzieren, scheiterten. Sowohl die Firma Coca-Cola, die in den fünfziger Jahren einen Produktionsstandort in Graz suchte, als auch ein Reininghausnachkomme, der in den Sechzigern große Pläne für eine Fruchtsaftfabrik hatte, erhielten eine Absage. Trotzdem hielt die Familie die großteils brach liegenden Gründe zusammen. Nur sehr zögerlich wurden einige Randgrundstücke an bekannte oder partnerschaftliche Firmen wie Mannesmann, Denzel und Großschädl, sowie einige Arbeiterwohnungen im Süden verkauft. Mit dem Tod von Peter Reininghaus sen. im Jahr 1973 und der Gründung der Steirerbrau im Jahr 1977 begannen 25 Jahre, in denen viele Projekte erdacht, aber keine verwirklicht wurden.

[Bearbeiten] Verwertungsvorhaben

Anfang der Neunziger gaben die Besitzer gemeinsam mit der Stadt Graz eine Verwertungsstudie in Auftrag. Ergebnis dieser Studie war das Konzept eines neuen Kulturstadtteils auf den Reininghausgründen. Dazu gab es auch große verkehrsplanerische Visionen, wie etwa die Stadtbahn, die von Graz Thalerhof über die GKB-Gleise der Reininghausgründe bis nach Pirka verlaufen sollte. Andere Vorschläge sahen die Fachhochschule in die denkmalgeschützten Werkshallen einziehen, und es gab Überlegungen, bei einer positiven Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2002 oder 2006 auf den Reininghausgründen das Olympische Dorf zu errichten. Folke Tegetthoff wiederum plante einen „Wonder World of Music“–Themenpark auf den Reininghausgründen. Der Erlebnispark mit einem IMAX Kino und einer Veranstaltungshalle in Form einer Geige hätte jährlich 600.000 Besucher anlocken sollen. Verwirklicht wurde er bis heute auch andernorts nicht. Ebenfalls wurde über die Nutzung des Areals als Sport- und Freizeitpark mit Testlaufstrecke, Fitnessparcours und Sporthotel, sowie einem französischen Sportartikelhändler als Investor nachgedacht. Kurz bevor die Reininghausgründe erneut den Besitzer wechselten, wurde Ende der Neunziger der Plan für einen Businesspark geboren, der ebenfalls unverwirklicht blieb.

[Bearbeiten] Aktuell

2003 wurde die Brau AG an Heineken verkauft. Die nicht betriebsnotwendigen Güter, darunter Reininghaus, wurden von der Immobilienfirma Asset One AG rund um den Investor Ernst Scholdan gekauft. Die neuen Eigentümer haben mit einem Verwertungsprozess begonnen, von dem bislang erst ein Nachdenkprozess an die Öffentlichkeit gelangt ist. Anstatt Architekten mit der Planung zu beschäftigen, wurden 32 Grazer und Grazerinnen beauftragt, herauszufinden, was die Gesellschaft wirklich bewegt. Die Ergebnisse erschienen in dem Buch „Konzeptionen des Wünschenswerten“, das 2006 vom Czernin-Verlag (ISBN 978-3-7076-0214-2) veröffentlicht wurde.

Die 17. Auflage des sTennisMasters stieg vom 11. bis 18. August 2007 zum ersten Mal in Graz-Reininghaus. Bisher fand das Turnier der Tour of Champions sowie der parallel ausgetragene ATP-Challenger in Graz-Seiersberg statt. Aller Voraussicht nach wird Ende Juli 2008 Graz-Reininghaus auch Austragungsort der 18. sTennisMasters sein.

[Bearbeiten] Anrainer und Nachbarschaft

Auf dem Grundstück selbst ist ein Impulszentrum, die Integrationskinderkrippe Wiki und eine Schrebergartenanlage angesiedelt. An das Grundstück grenzen die Fachhochschule Joanneum und das Flaggschiff-Unternehmen des steirischen Humantechnologieclusters, Roche Diagnostics.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

7Koordinaten: 47° 3′ 53″ N, 15° 24′ 32″ O

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