Portkatheter
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Der Portkatheter (kurz: Port) ist ein subkutaner, dauerhafter Zugang zum venösen oder arteriellen Blutkreislauf oder in die Bauchhöhle. Der Katheter zeichnet sich dadurch aus, dass er aus einem Topf mit Silikonmembran sowie einem angeschlossenen Schlauch besteht, der eine Version eines zentralvenösen Zugangs (ZVK) ist, dessen Ende kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens liegt. Der Topf kann entweder aus Kunststoff, kunststoffummanteltem Titan oder Keramik bestehen. Der Portkatheter wird im Rahmen eines operativen Eingriffs implantiert.
Durch transkutanes Einstechen durch die Silikonmembran wird der Zugang zum Blutkreislauf hergestellt. Über die innerhalb der Portkammer liegende Nadel kann nun entweder Blut aspiriert werden oder ein Medikament per Infusion zentral im Körper verabreicht werden.
[Bearbeiten] Anwendung
Ein Portkatheter wird vor allem in der Bluter- und Tumor-Therapie sowie bei der Behandlung anderer Krankheiten eingesetzt, wenn ein häufiger und sicherer venöser oder arterieller Zugang benötigt wird. Auch wenn ein Patient längerfristig parenterale Ernährung erhalten soll, kann ein Portkatheter verwendet werden, da normale zentrale Venenkatheter (ZVK) wegen erhöhter Infektionsgefahr spätestens nach drei Wochen gewechselt werden muss.
Bei der Insulintherapie mit Insulinpumpen wird in besonderen Fällen über einen intraperitonealen Portkatheter ein Weg für das Insulinpräparat in die Bauchhöhle geschaffen.
[Bearbeiten] Punktion
Die Punktion des Portes (Portpunktion) ist eine pflegerische oder ärztliche Handlung, um einer Person Medikamente oder Infusionslösungen nach ärztlicher Verordnung und einem Zeitplan wiederholt zuzuführen. Technisch kann es sich gleichbedeutend auch um eine Portkatheterpunktion oder den Portnadelwechsel handeln.
Wichtige Arbeitsprinzipien sind dabei
- sauberes, hygienisches Arbeiten.
- im Schlauchsystem und den verbundenen Blutgefäßen keinen Überdruck aufzubauen
- Die verwendeten Materialien müssen steril gehalten werden
- Einhaltung der Fünf-mal-R-Regel (Medikamentensicherheit)
Zu beachtende Komplikationen sind die lokale Infektion oder Bakteriämie, Sepsis. Veränderungen im Rahmen der Krankenbeobachtung sind dem Arzt zeitnah mitzuteilen. Alle Schritte sind zu dokumentieren.
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