Pochwerk (Maschine)
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Ein Pochwerk war eine in historischer Zeit dem Zerkleinern von Erzen dienende Maschine. Sie wurde durch ein Wasserrad angetrieben. Über eine Welle mit eingelassenen Zapfen, im Harzer Bergbau auch Krummer Zapfen genannt wurden senkrechte Balken ("Stempel"), an deren Ende sich eiserne "Pochschuhe" befanden, kurz angehoben und auf das zu pochende Material fallengelassen.
Es gab zwei Arten: Nass- und Trockenpochwerke.
Das Nasspochwerk diente gleichsam als Erzwäsche, in der infolge von Schweretrennung das haltige Erz im Pochmittel angereichert wurde. Außerdem ermöglichte das Nassverfahren einen gefahrloseren und saubereren Umgang mit den zu pochenden Materialien.
Pochwerke waren meist in die Schmelzhütten und Eisenhämmer integriert. Von Goldlauter bei Suhl ist bekannt, dass im dortigen Tal der Goldlauter im 16. Jahrhundert bis zu acht separate Pochwerke bestanden. Das Tal heißt deshalb heute in Teilen "Pochwerksgrund". Im Oberharz gab es einst zahlreiche Pochwerke für die Zerkleinerung der gewonnenen Erze. Der technische Leiter eines Pochwerks wurde Pochsteiger genannt.
Ohne Pochwerk musste das Erz von Hand auf der Scheidebank zerkleinert werden, wo es anschließend ausgelesen wurde. Diese Arbeit wurde oft von Kindern ("Scheidejungen" im Oberharz auch "Pochjungen" genannt ) erledigt.