Peters-Projektion

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Peters-Projektion

Die Peters-Projektion ist eine von Arno Peters 1974 veröffentlichte Kartenprojektion, die im Gegensatz zu den als eurozentristisch empfundenen üblichen Projektionen die Länder der Dritten Welt ihrer tatsächlichen Größe entsprechend darstellen soll. Es handelt sich um eine Schnittzylinderprojektion, bei der die Schnittbreitenkreise statt in den Tropen, d. h. äquatornah, in den gemäßigten Breiten gewählt wurden.

Die Projektion wird heute manchmal auch als Gall-Peters-Projektion bezeichnet, da sich Peters' Vorschlag nur durch einen Fehler in der Erstveröffentlichung von einer bereits 1855 vom schottischen Astronomen James Gall (1808 - 1895) veröffentlichten Projektion unterscheidet.

Auf flächentreuen Projektionen wird ein Quadratmeter – egal wo auf der Welt er sich befindet – überall auf der Karte gleich groß abgebildet, wobei im Falle der Peters-Projektion besonders die äquatornahen Gegenden gestreckt, die polnahen Gegenden gestaucht werden. Die Abbildung ist weder längen- noch winkeltreu.

Im Anschluss an die Veröffentlichung kam es zu erhitzten Debatten, in denen von etablierten Kartographen vor allem Peters' naive Herangehensweise und technische Fehler kritisiert wurden^[1], während sich Befürworter für die allgemeine Verwendung seiner Projektion einsetzten. Der winkeltreuen, Flächen aber stark verzerrenden Mercator-Projektion wurde vorgeworfen, sie verschiebe "die Proportionen zugunsten der nördlichen Hemisphäre und damit auch zum Vorteil der weißen Rasse." ^[2]

Die Peters-Projektion wurde 1980 im Nord-Süd-Bericht verwendet und von verschiedenen Hilfsorganisationen übernommen. Sie wird heute in Weltkarten bei ARTE und speziellen Atlanten (Peters-Atlas) verwendet, hat sich aber nicht allgemein durchgesetzt. Häufig werden heute Weltkarten mit nicht rechteckiger Grundfläche wie z. B. bei der Robinson-Projektion verwendet.