Peter Finkelgruen

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Peter Finkelgruen (* 9. März 1942 in Shanghai) ist Rundfunkredakteur, Korrespondent und Autor.

[Bearbeiten] Leben

Finkelgruens Eltern Ernestine und Hans emigrierten wegen der NS-Verfolgung nach Shanghai, wo 1942 im Stadtteil Hongkew Peter geboren wurde. Hongkew wurde 1943 auf Druck der deutschen Regierung von den japanischen Besatzern zum Getto erklärt, im selben Jahr verstarb Finkelgruens Vater.

1946 - nach der Befreiung des Gettos durch amerikanische Truppen - kam Finkelgruen mit seiner Mutter nach Prag, wo seine Großmutter Anna Bartl lebte. Sie hatte über mehrere Jahre die Konzentrationslager Ravensbrück, Auschwitz und Majdanek überlebt. Sein Großvater Martin Finkelgruen überlebte den Holocaust jedoch nicht, er wurde 1942 vom SS-Wachmann Anton Malloth zu Tode geprügelt. In Prag besuchte Peter Finkelgruen bis 1951 die Grundschule und wanderte nach dem Tode seiner Mutter mit seiner Großmutter nach Israel aus.

In Israel absolvierte er das Abitur und übersiedelte 1959 - wiederum gemeinsam mit seiner Großmutter - in die Bundesrepublik Deutschland, wo er politische Wissenschaft, Soziologie und Geschichte in Freiburg im Breisgau, Köln und Bonn studierte. 1963 wurde er Rundfunkredakteur bei der Deutschen Welle und war ab 1964 für zwei Jahre der Leiter des Bonner Büros des Jewish Observer and Middle East Review. 1966 kehrte er als Redakteur zur Deutschen Welle zurück.

Ab 1981 arbeitete Finkelgruen als Auslandskorrespondent der Deutschen Welle in Israel und leitete zudem von 1982 bis 1988 das Jerusalembüro der Friedrich-Naumann-Stiftung. In dieser Zeit schrieb er mehrere Beiträge für verschiedenen Zeitschriften, wie Das Parlament, liberal und Anthologien, z. B. Fremd im eigenen Land.

Nach seiner Rückkehr aus Israel publizierte er die autobiographischen Bücher Haus Deutschland. Die Geschichte eines ungesühnten Mordes und Erlkönigs Reich. Die Geschichte einer Täuschung.

Peter Finkelgruen ist Mitglied im P.E.N. Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland.

Zur Zeit lebt und arbeitet Peter Finkelgruen in Köln.

[Bearbeiten] Werke

• Haus Deutschland. Die Geschichte eines ungesühnten Mordes, Rowohlt Verlag, Berlin 1992
• Erlkönigs Reich. Die Geschichte einer Täuschung, Rowohlt Verlag, Berlin 1997
• Opa und Oma hatten kein Fahrrad, zusammen mit Gertrud Seehaus, Books on Demand, Norderstedt 2007

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Peter Finkelgruen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• nadir.org
• P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland

Personendaten
NAME	Finkelgruen, Peter
KURZBESCHREIBUNG	Rundfunkredakteur, Korrespondent und Autor
GEBURTSDATUM	9. März 1942
GEBURTSORT	Shanghai